Nazarener-Prozession in Manila zieht Massen an

Zwei Millionen Katholiken unterwegs

Die jährliche Prozession mit der Statue "Jesus Nazareno" auf den Philippinen ist eine der größten religiösen Veranstaltungen weltweit. Diesmal wurde die alte Figur unter einem veränderten Namen durch die Stadt getragen.

Prozession des "Schwarzen Nazareners" in Manila (Archiv) / © Tony Magdaraog (shutterstock)
Prozession des "Schwarzen Nazareners" in Manila (Archiv) / © Tony Magdaraog ( shutterstock )

Hunderttausende Katholiken haben am Donnerstag an der Prozession mit der historischen Christus-Statue "Jesus Nazareno" in der philippinischen Hauptstadt Manila teilgenommen. Die Kirche rechnete mit mehr als zwei Millionen Gläubigen, die die im Volksmund als "schwarzer Nazarener" bekannte Statue in den Stadtteil Quiapo begleiteten.

Kardinal Jose Advincula leitete die Messe vor Beginn der Prozession im Rizal Park und hob die Bedeutung Jesu hervor. "Unsere Hoffnung lebt, weil Er lebt. Er lebt in unseren Herzen. Er lebt um uns herum. Er lebt mit uns", sagte Manilas Erzbischof.

Botschaft des Staatspräsidenten

Präsident Ferdinand Marcos Jr. ermutigte in seiner Botschaft zum Festtag des Nazareners dazu, Jesus als Vorbild zu nehmen. "Denken wir daran, dass wir alle aufgerufen sind, den Menschen um uns herum die Hand zu reichen, so das Staatsoberhaupt.

Prozession des "Schwarzen Nazareners" in Manila / © Tony Magdaraog (shutterstock)
Prozession des "Schwarzen Nazareners" in Manila / © Tony Magdaraog ( shutterstock )

Vor einigen Wochen hatte das Erzbistum Manila aus dem bisherigen offiziellen Namen der Jesusstatue das Wort "schwarz" gestrichen. Man wolle inklusiver sein, so die Begründung in dem entsprechenden Dekret.

Die jahrhundertealte Statue eines schwarzen Jesus gilt als größtes Heiligtum der philippinischen Katholiken. Das vermutlich von einem aztekischen Künstler in Mexiko angefertigte lebensgroße Kunstwerk wurde 1606 von spanischen Missionaren auf die Philippinen gebracht.

Kirche auf den Philippinen

Die Philippinen sind neben dem kleinen Osttimor das einzige asiatische Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Etwa 80 Prozent der rund 109 Millionen Philippiner gehören der römisch-katholischen Kirche an; zudem gibt es rund 5 Prozent Muslime. Mehr als 330 Jahre spanischer Kolonialherrschaft haben den katholischen Glauben tief in der Gesellschaft verwurzelt. Der starke Volksglaube widerstand auch dem Versuch einer Protestantisierung nach Übernahme des Archipels durch die USA 1898.

Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papstmesse zu 500 Jahren Christentum auf den Philippinen / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA