Neue evangelische Militärpfarrerinnen nehmen Dienst auf

Am Bundeswehr-Standort Münster

Im evangelischen Militärdekanat West haben mit Daniela Fricke und Claudia Glebe zwei neue Militärpfarrerinnen ihren Dienst angetreten. Künftig sind sie für die Soldatinnen und Soldaten in der Region zuständig.

Soldaten der Bundeswehr / © Jörg Hüttenhölscher (shutterstock)

Militärbischof Bernhard Felmberg führte am Freitag in einem Gottesdienst in der Lützow-Kaserne Daniela Fricke in Münster feierlich in ihr Amt ein. Die 57-jährige Theologin ist für rund 3.500 Soldatinnen und Soldaten an neun Bundeswehr-Standorten in der Region zuständig. Dazu gehören Kasernen in Münster, wo das deutsch-niederländische Corps seinen Sitz hat, und die Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Bereits am Donnerstag war in Höxter die evangelische Militärpfarrerin Claudia Glebe in ihr Amt eingeführt worden, die als Seelsorgerin an den Bundeswehr-Standorten in Höxter, Holzminden und Auenhausen im Einsatz ist.

Felmberg betonte am Freitag in seiner Predigt die Bedeutung der Militärseelsorge für die Soldatinnen und Soldaten angesichts geopolitischer Verwerfungen. Sie sei Anlaufpunkt für Fragen des Lebens wie des Glaubens, sagte der Militärbischof laut Predigttext. In gemeinsamen Gesprächen könnten die Angehörigen der Streitkräfte die eigenen Sorgen und Gedanken teilen. Zugleich sei die Militärseelsorge eine "Hoffnungsagentur", unterstrich er. So sei der "visionäre Mut zur Zukunft" in den biblischen Überlieferungen tief verankert. "Gott hat gute Gedanken für uns, Gedanken des Friedens und der Hoffnung."

Seelsorge für Soldatinnen und Soldaten

Die Evangelischen Militärpfarrämter Münster und Höxter-Holzminden gehören zum Militärdekanat West. Fricke und Glebe hatten bereits im vergangenen September ihre Tätigkeit aufgenommen und nach drei Monaten Probedienst gegenüber Dekan Michael Rohde das Gelöbnis auf das Grundgesetz abgelegt. Als Militärpfarrerinnen werden sie die Streitkräfte auch auf Auslandseinsätzen in Krisengebiete begleiten.

Claudia Glebe war zuvor Krankenhausseelsorgerin am evangelischen Krankenhaus in Holzminden. Daniela Fricke ist vom Bielefelder Landeskirchenamt nach Münster gewechselt, wo sie seit 2019 als Beauftragte für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung tätig war. Zu ihren Aufgaben gehörten unter anderem, Betroffene von Missbrauch und Gewalt in der Kirche zu beraten, Hilfen zu vermitteln, die Aufklärung zu befördern und für die Ansprüche der Opfer einzutreten. Auch wurde in ihrer Zeit die Prävention ausgebaut.

Militärseelsorge

Nach dem Soldatengesetz hat jeder Soldat und jede Soldatin Anspruch auf Seelsorge und ungestörte Religionsausübung.

Bislang leisten in der Bundeswehr die evangelische und die katholische Kirche sowie die jüdische Gemeinschaft eine vertraglich vereinbarte Militärseelsorge für die Soldaten und deren Angehörige.

Soldaten der Bundeswehr / © Daniel Reinhardt (dpa)