Neue Klostergründung in Dortmunder Innenstadt

Gegen das Klostersterben

Während immer mehr Klöster in Deutschland schließen, kündigt das Erzbistum Paderborn eine Neugründung in der Dortmunder Innenstadt an. In vier Monaten soll es losgehen. Für fünf Ordensfrauen wird Dortmund die Heimat.

Propsteikirche mit dem Katholischen Centrum  / © Hans Blossey/luftbild-blossey (EBP)
Propsteikirche mit dem Katholischen Centrum / © Hans Blossey/luftbild-blossey ( EBP )

Die Dortmunder Innenstadt wird ab Frühjahr 2025 Heimat von fünf Ordensfrauen. Wie das Erzbistum Paderborn am Dienstag mitteilte, soll am Dortmunder Propsteihof ein neues Kloster entstehen. Als "CityKloster Dortmund" wolle man mitten unter den Menschen sein, ganz nach dem Motto "Unser Kloster ist die Stadt", so die Ankündigung.

Die Klostergründung ist ein gemeinsames Projekt der Dortmunder Stadtkirche und der Sießener Franziskanerinnen. Man wolle "mitten in der Anonymität und Schnelllebigkeit der City Orte schaffen, an denen der Glaube wachsen kann, Menschen sich begegnen und Kraftquellen finden können", so das Erzbistum.

Von Baden-Württemberg in die Dortmunder City

Fünf Ordensfrauen sollen aus Bad Saulgau in Baden-Württemberg im kommenden März in eine Wohnung in der Dortmunder Innenstadt ziehen. Auf Einladung des Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz sollen die Ordensfrauen offene Begegnungs-Abende, gemeinsame Gebete, Einzelgespräche und andere Angebote in der Innenstadt organisieren.

Die Sießener Franziskanerinnen wurden vor 170 Jahren gegründet. Sie sind eine Ausgründung des ältesten Franziskanerinnenklosters nördlich der Alpen in Dillingen an der Donau. Die Ordensfrauen arbeiten in der Seelsorge, in Schulen und in der Krankenpflege.

Wie das arme Bistum Paderborn reich wurde

Das katholische Erzbistum Paderborn gilt heute als finanzstärkste Diözese Deutschlands. Das war nicht immer so. Als 1009 der Paderborner Bischofsstuhl neu zu besetzen war, fühlte sich der Kandidat ob der dort herrschenden Armut geradezu düpiert. Doch diese Unwucht zwischen wirtschaftlicher Potenz des Bischofs und Bedürftigkeit des Bistums gehörte zum Kalkül König Heinrichs II.

Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen (dpa)
Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen ( dpa )
Quelle:
KNA