Neue Ombudsstelle für Missbrauchsbetroffene im Bistum Hildesheim

Anlaufstelle seit Jahresbeginn

Das Bistum Hildesheim hat eine unabhängige Ombudsstelle, an die sich Betroffene von sexualisierter Gewalt wenden können. Außerdem wurde eine Lotsenstelle für die Begleitung von Betroffenen und deren Angehörigen eingerichtet.

Hildesheimer Dom / © telesniuk (shutterstock)

Dies teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Ombudsperson ist demnach Rechtsanwalt Rainer Cherkeh aus Hannover. Er sei ansprechbar für Beschwerden über den Umgang des Bistums mit Missbrauch und Anerkennungszahlungen. Auch nehme er Hinweise auf Missbrauch im Bistum Hildesheim vertraulich entgegen. Cherkeh unterliege der anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht.

Lotsin als Stimme der Betroffenen

Die neue Lotsenstelle ist im Bistum selbst angesiedelt und mit einer Mitarbeiterin besetzt. Sie sei eingerichtet worden, um Betroffene mit ihren individuellen Anliegen zu begleiten und sie in das passende Angebot weiterzuvermitteln. Sie sei Stimme der Betroffenen ins Bistum hinein.

Mit der Schaffung der Ombudsstelle erfüllt das Bistum eine Empfehlung aus den Aufarbeitungsstudien von 2017 und 2021. Betroffene hatten dies ebenfalls gefordert. Um die Ombuds- und die Lotsenstellen möglichst passgenau gestalten zu können, hat sich das Bistum nach eigenen Angaben mit dem Betroffenenrat Nord und der Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim mehrfach ausgetauscht.

Neben den beiden neuen Stellen stehen Betroffenen weiterhin - wie bisher - unabhängige Ansprechpersonen für Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt zur Verfügung, wie es hieß.

Bistum Hildesheim

Zur Diözese Hildesheim zählen rund 538.000 Katholiken im östlichen Niedersachsen und im Norden Bremens. Das rund 30.000 Quadratkilometer große Bistum reicht von der Nordseeküste bis zu den südlichen Ausläufern des Harzes bei Göttingen und Duderstadt. Die Katholiken bilden im Bistum in fast allen Regionen der Diözese eine Minderheit (Diaspora).

Es zählt 119 Kirchengemeinden in 17 Dekanaten. Heiner Wilmer ist der 71. Bischof des Bistums. Er folgt auf Bischof Norbert Trelle, dessen altersbedingten Rücktritt Papst Franziskus am 9. September 2017 annahm.

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)