Die berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews am Dienstag. Der heute 20-jährige Masih ist demnach der jüngste je wegen Blasphemie verurteilte Bürger Pakistans. Als 16-Jähriger wurde er von einem Muslim wegen "Diffamierung" der Kaaba in Mekka auf Facebook angezeigt und 2018 zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Derzeit 22 Christen wegen Blasphemie im Gefängnis
Noch im Dezember hatte der Sonderberater der Regierung für religiöse Angelegenheiten, Hafiz Tahir Ashrafi, bei einem Treffen mit Bischöfen einen häufigen Missbrauch des Blasphemiegesetzes bei wirtschaftlichen oder privaten Streitigkeiten eingeräumt.
Die Blasphemiebilanz 2020 war in Pakistan zwiespältig. Ein Familienvater wurde in Lahore zum Tod verurteilt und ein angeklagter muslimischer Pakistaner im Gerichtssaal von einem fanatischem Muslim erschossen. Andererseits wurden im Herbst überraschend zwei Angeklagte freigesprochen. Derzeit sitzen 22 wegen Blasphemie angeklagte oder verurteilte pakistanische Christen im Gefängnis.
Asia Bibi war prominentester Blasphemie-Fall
Blasphemie gilt im mehrheitlich sunnitischen Pakistan als Kapitalverbrechen, das mit dem Tod bestraft werden kann. Prominentester Fall war der der Katholikin Asia Bibi, deren Verurteilung nach fast neun Jahren in der Todeszelle im Januar 2019 durch das höchste Gericht Pakistans letztinstanzlich aufgehoben wurde. Im Mai 2019 konnte sie unter größter Geheimhaltung nach Kanada ausreisen.