Dies teilte das Bistum am Montag mit. Im Vorjahr waren 4.074 Austritte verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der Katholiken in der Diözese, die das westliche Niedersachsen und weite Teile der Stadt Bremen umfasst, sank um rund 8.000 auf 532.000.
"Der Anstieg der Kirchenaustritte kommt nicht überraschend und ist trotzdem für viele Engagierte in unserem Bistum genauso wie für mich sehr bedrückend", sagte Generalvikar Ulrich Beckwermert. Es sei zu erkennen, dass sich der Trend ungebremst fortsetze.
Verschiedene Gründe
Die Gründe für die hohe Zahl der Austritte seien verschieden, so der Stellvertreter von Bischof Franz-Josef Bode. "Klar ist, dass unsere Kirche durch den Skandal der sexualisierten Gewalt und den langwierigen Prozess der Aufarbeitung und Veränderung enorm viel Vertrauen verloren hat. Selbst gläubige Menschen verlassen die Kirche, um ein Zeichen des Protests gegen die Institution zu setzen."
Beckwermert betonte, das Bistum Osnabrück beteilige sich intensiv an Reformprozessen innerhalb der deutschen katholischen Kirche und bemühe sich um die Gestaltung eines zügigen Wandels vor Ort. Bundesweit zählte die katholische Kirche im vergangenen Jahr
21.645.875 Mitglieder, wie aus der am Montag veröffentlichten Statistik der Deutschen Bischofskonferenz hervorgeht. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hatte bereits im März ihre Statistik veröffentlicht. Demnach kam sie auf 19,72 Millionen Mitglieder. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik gehört damit weniger als die Hälfte der Bundesbürger einer der beiden großen Kirchen an. Die Christen bilden in Deutschland jedoch weiterhin die mit Abstand größte Religionsgemeinschaft.