In China gibt es einen katholischen Bischof mehr. Taddeo Wang Yuesheng (57) hat am Donnerstag die kirchliche Weihe erhalten, wie das vatikanische Presseamt mitteilte.
Papst Franziskus habe den Geistlichen bereits Mitte Dezember zum Bischof von Zhengzhou im Osten der Volksrepublik ernannt - in Übereinstimmung mit einem Abkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und China.
Abkommen mit China wurde verlängert
Das Geheimabkommen wurde 2018 geschlossen und zuletzt im Oktober 2022 um zwei Jahre verlängert. Das Dokument hält laut Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin fest, dass es bei Bischofsernennungen grundsätzlich Einvernehmen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik geben muss.
Bei den vergangenen beiden Bischofsversetzungen hielt sich China allerdings nicht an diesen Grundsatz. So erklärten chinesische Behörden Giovanni Peng Weizhao zum Bischof von Yujiang, ohne den Vatikan darüber zu informieren.
Im Fall des neuen Bischofs von Shanghai, Giuseppe Shen Bin, gab es zwar eine Information; der Vatikan wurde bei der Entscheidung aber nicht einbezogen.
Papst Franziskus ernannte Shen Bin erst im Nachgang zum Bischof.
Kandidat war Präsident des Patriotenverbandes
Offenbar ist auch der neue Bischof von Zhengzhou der Wunschkandidat der kommunistischen Partei Chinas. Laut dem Online-Portal "Asia News" leitet Wang Yuesheng die Diözese faktisch bereits seit Jahren und war bislang Präsident des Patriotenverbandes in der Provinz Henan.
Die Gründung des Bistums Zhengzhou geht auf die Tätigkeit von Xaverianer-Missionaren zurück. Als erster Bischof leitete der italienische Ordensmann Faustino Tissot die Diözese ab 1946.
Sieben Jahre später verwiesen kommunistische Machthaber ihn und andere Missionare des Landes; doch erst 1983 trat Tissot von seinem Amt zurück. Seitdem war der Bischofsstuhl unbesetzt.