Die Gruppe von rund 500 Personen aus Mittelamerika und Kuba sei in der südmexikanischen Grenzstadt Tapachula gestartet, berichtete "El Universal". Der Glaube gebiete es, die Durchreisenden aufzunehmen und sie wie der barmherzige Samariter zu unterstützen, erklärte Jaime Calderon in einer Stellungnahme. Solidarität und Großzügigkeit seien ebenso angebracht wie die Abkehr von Fremdenhass und Rassismus, forderte Bischof Calderon. Gleichzeitig verurteilte er Gewaltakte, die von einzelnen Mitgliedern der Karawane verübt worden waren.
Der Bischof mahnte zudem, das Grundproblem hinter den ständig neuen Migrantengruppen anzugehen. Es gehe nicht darum, Politiker oder Regierungen zu beschuldigen, sondern rasche Schritte zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise zu unternehmen, betonte er mit Verweis auf eine ausführliche Analyse der Situation, welche die Bischöfe im benachbarten Honduras kürzlich veröffentlicht hatten.
Migrantenkarawane aus Honduras
Bereits im vergangenen Herbst hatte sich eine weltweit beachtete Migrantenkarawane aus Honduras auf den Weg in Richtung USA gemacht. Im nordmexikanischen Tijuana versuchten damals einige hundert Menschen, die Grenze zu stürmen, wurden aber von US-Beamten zurückgedrängt. Danach löste sich die Karawane in verschiedene Gruppen auf: Ein Teil der Migranten ist inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt, andere erhielten Asyl in den USA, wieder andere wollen in Mexiko bleiben.