Kohlgraf sagte laut Mitteilung des Bistums bei seinem Neujahrsempfang am Wochenende: "Die Bildung von 50 Pfarreien in unserem Bistum ruft Bedenken hervor und ist für viele wenig verlockend." Dies liege vor allem daran, dass mit "Pfarrei" das Bild der bisherigen "Pfarrgemeinden" verbunden werde.
"Eine einfache Vergrößerung der Flächen der Pfarreien bei weitgehend gleichbleibenden Strukturen wäre in der Tat wenig verheißungsvoll", so der Bischof. Deutlich solle aber werden, "dass wir uns die neuen Pfarreien als ein Netzwerk vielfältiger Gemeinden und Kirchorte wünschen, in denen Glaube vor Ort gelebt werden kann und gleichzeitig eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung gelingt." Dies gehe auch aus dem Infoflyer "Pfarreien als Netzwerk" hervor.
Zusammenführung nach und nach
Beim sogenannten Pastoralen Weg des Bistums Mainz, der sich als Prozess der geistlichen und strukturellen Erneuerung der Kirche im Bistum versteht, gibt es den Angaben zufolge drei Phasen: Bis 2021 soll in den Dekanaten zunächst jeweils ein Pastoralkonzept für die zukünftigen Pfarreien erarbeitet werden.
Von 2021 bis 2030 sollen in einer zweiten Phase die derzeit 134 Pastoralen Einheiten im Bistum - also Pfarrgruppen und Pfarreienverbünde - nach und nach zu rund 50 Pfarreien zusammengeführt werden. Dabei werde es in den Dekanaten voraussichtlich zu "Ungleichzeitigkeiten" kommen, hieß es.
Sobald eine neue Pfarrei errichtet sei, sollen in der dritten Phase durch "Pfarreientwicklungsprozesse" die erarbeiteten Konzepte umgesetzt werden. In allen Phasen soll es Möglichkeiten und Formen der Beteiligung geben.