Die Regierung von Nicaragua hat den indigenen Priester Floriano Ceferino Vargas des Landes verwiesen. Wie die Zeitung "El Confidencial" am Mittwoch (Ortszeit) berichtete, wurde der Priester nach der Sonntagsmesse am 1. Dezember in Nueva Guinea an der Karibikküste festgenommen und galt seither als verschwunden.
Die Oppositionsgruppierung Monitoreo Azul y Blanco habe nun mitgeteilt, dass der regierungskritische Vargas, der auch als Generalvikar der Diözese von Bluefields wirkte, nach Panama verbannt wurde.
Spannungen zwischen Regierung und Kirchen
Seit langer Zeit gibt es Spannungen zwischen der katholischen Kirche und der autoritären Regierung von Daniel Ortega und Rosario Murillo. Erst am Montag hatte Papst Franziskus seine Nähe zu den Gläubigen in Nicaragua angesichts der "Schwierigkeiten, Ungewissheiten und Entbehrungen" ausgedrückt. "Ich bin bei euch", schrieb Franziskus in einem offenen Brief.
Die zentralamerikanischen Bischöfe ihrerseits haben für Sonntag zu einem Gebetstag für die katholische Kirche in Nicaragua aufgerufen.
Allein in den vergangenen zwei Jahren hat die Regierung nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "Nicaragua Nie Wieder" mindestens 65 Menschen aus Kreisen der katholischen Kirche des Landes verwiesen. Auch mehrere hundert religiöse Vereine wurden seit Beginn der politischen Krise im Jahr 2018 vom Staat geschlossen.