Nichtreligiöse Klimaaktivistin hält Glaube für dringend nötig

Kirche verliert, Yoga gewinnt

Die nichtreligiöse Sprecherin von Fridays for Future, Carla Reemtsma, hält Religion und Glauben für wichtig Moral in der Welt zu vermitteln. Doch die Kirche müsse dringend "den Schritt ins 21. Jahrhundert machen".

Symbolbild Eine Frau macht Yoga / © GaudiLab (shutterstock)
Symbolbild Eine Frau macht Yoga / © GaudiLab ( shutterstock )

Der Glaube kann, ist und sollte ein fundamentaler Teil der Gesellschaft sein, sagt Carla Reemtsma. Die Mitorganisatorin und Sprecherin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future bezeichnet sich selber im neu erschienenen Buch "Hat die Rede von Gott noch Zukunft?" (Echter Verlag, Würzburg) als nicht religiös.

Trotzdem schreibt Reemtsma, Glaube und Religion seien in einer Gesellschaft, die immer weiter fragmentiere, in der Unsicherheiten zu- und Gemeinschaftlichkeiten abnehmen, dringend nötig. Sie erklärt: "Glaube und Religion waren wie kaum etwas anderes in der Lage, gesellschaftlich Moral zu vermitteln, sich in der Welt zu verorten und Gemeinschaft zu schaffen."

"Schritt ins 21. Jahrhundert notwendig"

Reemtsma schreibt, sie sei fest davon überzeugt, dass der Zulauf, den Yoga, Selbsthilferatgeber, Mediations- und Kunstretreats und andere spirituelle Angebote erfahren, nicht nur zufällig mit einer Zeit zusammenfalle, in der die Kirche rasant an Mitgliedern verliere. Ihr Appell: "Kirche und Glaube haben nur eine Zukunft, wenn sie es schaffen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen und gleichzeitig den Schritt ins 21. Jahrhundert zu machen. Es wäre dringend notwendig."

In dem Buch "Hat die Rede von Gott noch Zukunft?" wurden 111 Personen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft gefragt, ob sie sich eine Zukunft für die Rede von Gott wünschen. Unter den Befragten sind Prominente wie Heinrich Deichmann, Gregor Gysi, Peter Lohmeyer, Hildegard Müller, Nelson Müller, Franz-Josef Overbeck und Hendrik Wüst.

Quelle:
KNA