"Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", sagte Merkel in ihrem Podcast am Wochenende und weist damit auf die unkomplizierten Gelegenheiten der am Montag startenden Impfaktionswoche hin - etwa bei den Freiwilligen Feuerwehren, in der Straßenbahn, am Rand des Fußballfeldes und in Moscheen.
Der Limburger Bischof Bätzing appellierte auf der Facebook-Seite seines Bistums am Samstag: "Lassen Sie sich impfen! Wir haben alle Verantwortung füreinander. Ich bin dabei, weil mir meine Nächsten wichtig sind - überall." Das Bistum verwies darauf, dass auch beim Limburger Kreuzfest von Donnerstag bis Sonntag beispielsweise vor dem Bischöflichen Ordinariat "die Ärmel hochgekrempelt" werden könnten.
Mehr ungeimpfte auf Intensivstationen
Merkel erinnerte daran, dass es vor einem Jahr noch keinen Ausweg aus der Pandemie gegeben hätte. "Heute können wir genau diesen Ausweg anbieten: eine Impfung mit sicheren und wirksamen Impfstoffen", so die Kanzlerin. Es sei großartig, dass inzwischen mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland dieses Angebot angenommen hätten und über 50 Millionen davon sogar vollständig geimpft seien. Leider steige jedoch die Zahl der Neuinfektionen wieder. Die große Mehrheit der Patienten, die im Krankenhaus oder auf der Intensivstation behandelt würden, seien ungeimpft. Um gut durch Herbst und Winter zu kommen, "müssen wir daher noch mehr Menschen überzeugen, sich impfen zu lassen".
Im Rahmen der deutschlandweiten Impfaktionswoche könne sich jeder ohne Termin und kostenfrei impfen lassen. Unter www.hierwirdgeimpft.de könnten in einer interaktiven Übersicht Möglichkeiten der Impfung vor Ort gefunden werden.
Bischöfe rufen zur Corona-Imfpung auf
In der vergangenen Woche hatten bereits mehrere Bischöfe einmal mehr zur Corona-Impfung aufgerufen. So wandte sich der Freiburger Erzbischof Stephan Burger an alle, die bislang noch unentschlossen sind: "Lassen Sie sich über eine Impfung beraten. Schützen Sie damit sich selbst und alle, mit denen Sie in Kontakt kommen." Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hatte eindringlich an Kirchengemeinden appelliert, auch "ungewöhnliche Orte" für Impfaktionen anzubieten. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, rief Erwachsene dazu auf, sich zum Schutz von Kindern gegen Corona impfen zu lassen.
Bereits Ende Juli hatte der Konferenzvorsitzende Bätzing für eine Impfung geworben. Man werde das Coronavirus nur besiegen, "wenn wir alle gemeinschaftlich und solidarisch an einem Strang ziehen". Das Bundesgesundheitsministerium wirbt mit der Kampagne "#HierWirdGeimpft!", um die fast stagnierende Impfquote zu erhöhen.