Nuntius sieht in Synodalität und Primat keinen Gegensatz

Bibel, Sakramente und die Tradition

Papstbotschafter Nicola Eterovic hat daran erinnert, dass synodale Entscheidungen in der katholischen Kirche mit der höchsten Entscheidungsgewalt des Papstes zusammengedacht werden müssen. Beide würden sich ergänzen, sagte der Nuntius.

Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland, und Papst Franziskus am 19. Oktober 2020 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Nikola Eterovic, Apostolischer Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland, und Papst Franziskus am 19. Oktober 2020 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Zu Beginn der Vollversammlung der deutschen katholischen Bischöfe in Vierzehnheiligen verwies der Apostolische Nuntius auf entsprechende Äußerungen von Papst Franziskus. Demnach ersetzt die Synodalität den sogenannten Primat (Vorrang) des Papstes nicht, vielmehr ergänzten sich beide Prinzipien wechselseitig.

Erzbischof Nikola Eterović / © Gordon Welters (KNA)
Erzbischof Nikola Eterović / © Gordon Welters ( KNA )

Noch bis Ende des 20. Jahrhunderts war die katholische Kirche als eine vom Papst beherrschte Entscheidungs-Hierarchie von oben nach unten verfasst. Mehr als seine Vorgänger versucht derzeit Papst Franziskus, synodale Debatten und Entscheidungen einzuführen. Diese ähneln demokratischen Prozessen mit Mehrheitsentscheidungen, sind aber nicht damit identisch.

Tradition und Lehramt

Eterovic betonte in seinen Ausführungen, dass auf einem synodalen Weg neben der Bibel auch die Sakramente sowie die "lebendige Tradition der Kirche, die auf authentische Weise vom lebendigen Lehramt der Kirche ausgelegt wird", entscheidend seien. Indirekt erteilte er damit radikalen Veränderungen eine Absage.

Die deutschen Bischöfe wollen bei ihrer viertägigen Vollversammlung zwei Tage der Debatte über die theologischen Grundlagen weitreichender Reformen widmen, wie sie der Synodale Weg in Deutschland mit großer Mehrheit fordert.

Quelle:
KNA