Nuntius in Syrien erhebt Vorwürfe

Russland und USA führen Stellvertreterkrieg

Der Vatikanbotschafter in Syrien hat schwere Vorwürfe gegen die internationalen Bündnispartner in dem Konflikt erhoben. Russland und die USA beteiligten sich am "Stellvertreterkrieg" von Regionalmächten wie Saudi-Arabien und Iran.

Erzbischof Mario Zenari / © Cristian Gennari (KNA)
Erzbischof Mario Zenari / © Cristian Gennari ( KNA )

Das sagte Nuntius Mario Zenari der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera". Allen gehe es um Eigeninteressen und geopolitische Strategien. Der "gemeinsame Nenner" seien Verletzungen jedweder Menschenrechte, etwa in der Bombardierung von Schulen, Krankenhäusern und Märkten. "Auch der Krieg hat seine Regeln, sie sind über Bord gegangen", so der Nuntius.

Appell für politische Lösung

Zenari rief die internationale Gemeinschaft zu neuen Bemühungen um eine politische Lösung auf. Dies sei "der einzige Weg". Die Gewalt müsse beendet und humanitäre Hilfe ermöglicht werden. Papst Franziskus hatte am Sonntag angekündigt, Zenari in den Kardinalsrang zu erheben. Dazu sagte der Nuntius, diese Auszeichnung gelte Syrien und seinen Menschen, den Kindern, unschuldig Getöteten, Christen wie Nichtchristen.


Quelle:
KNA