Nur wenige palästinensische Christen dürfen Ostern nach Jerusalem

Hoffen auf weitere Genehmigungen

Ostern ist das höchste Fest für Christen, und wer nahe an Jerusalem wohnt, könnte das ja gut mit einem Besuch an den Originalschauplätzen verbinden. Doch für viele ist das leichter gesagt als getan, denn es braucht Genehmigungen.

Pierbattista Pizzaballa, der lateinische Patriarch von Jerusalem, während der Palmsonntagsmesse / © Ohad Zwigenberg/AP (dpa)
Pierbattista Pizzaballa, der lateinische Patriarch von Jerusalem, während der Palmsonntagsmesse / © Ohad Zwigenberg/AP ( (Link ist extern)dpa )

Von rund 50.000 palästinensischen Christen aus dem von Israel besetzten Westjordanland haben 6.000 eine Einreisegenehmigung zu den Osterfeiern in Jerusalem erhalten. Das teilte ein Sprecher des Lateinischen Patriarchats am Montag mit. Die Genehmigungen gelten demnach für eine Woche, sollen aber auf einen Monat ausgeweitet werden. Zudem hoffe man auf die Ausstellung von 2.000 weiteren Genehmigungen, die jedoch noch nicht bestätigt sei. Angaben zur Gesamtzahl der Anträge machte die Kirche nicht.

Eine Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bei der zuständigen israelischen Behörde zu Zahl und Art der erteilten Genehmigungen blieb unbeantwortet. An der traditionellen Palmprozession am Sonntag nahmen nach Patriarchatsangaben 4.000 Menschen teil, darunter jedoch laut Beobachtern nur eine kleine Zahl von Christen aus wenigen Pfarreien des Westjordanlandes, darunter rund 25 Christen aus Bethlehem, 40 aus Dschenin und 50 aus der Umgegend von Nablus.

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)