"Die Nachrichten über das, was im Land Palästina geschieht, sind äußerst schmerzhaft" und "eine Abkehr von der Menschlichkeit", sagte der Primas der Koptisch-Orthodoxen Kirche in einem Interview mit dem "Information and Decision Support Centers" der ägyptischen Regierung (IDSC) am am 6. Januar 2024. am Vorabend des koptischen Weihnachtsfestes.
"Selbst Tiere tun so etwas nicht"
"Die Angriffe sind brutal, hart und bedauerlich. ... Was wir in den besetzten palästinensischen Gebieten erleben, ist eine Abkehr von der Menschlichkeit", betonte er. "Die Kinder haben sehr viel gelitten und werden traumatisiert aufwachsen", fügte er hinzu.
"Selbst Tiere tun so etwas nicht. Tiere quälen sich nicht gegenseitig auf diese Weise", konstatierte das Kirchenoberhaupt der orientalischen Kirche.
Zugleich kritisierte er "die internationale Gemeinschaft, die von Fortschritt und technologischem Fortschritt schwadroniert und in Fragen der Menschenrechte immer mit hochtrabenden Worten spricht, sich aber angesichts der verstörenden Bilder, die wir sehen, kein Jota bewegt".
Größte christliche Gemeinschaft in Ägypten
Er brachte aber auch seine Hoffnung zum Ausdruck, dass ein vollständiger Waffenstillstand erreicht wird und der Wiederaufbau des Gazastreifens bald beginnt.
Die orientalisch-orthodoxe Kopten stellen die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Angaben über Mitgliederzahlen der altorientalischen Kirche schwanken zwischen acht und zwölf Millionen unter den rund 100 Millionen Einwohnern des Landes.