Im oberpfälzischen Eslarn gibt es auch in Zukunft eine Straße, die nach einem verurteilten Missbrauchstäter benannt ist. Die Einwohner der Gemeinde entschieden sich am Wochenende im Rahmen eines Bürgerentscheids dafür, die nach dem Priester Georg Zimmermann benannte Straße nicht umzubenennen. Laut Wahlergebnis vom Sonntagabend stimmten rund 58 Prozent gegen die Umbenennung.
Weiter angesehener Mann
Der aus Eslarn stammende Regensburger Diözesanpriester Georg Zimmermann (1916-1984) war Diözesanmusikdirektor und saß wegen Kindesmissbrauchs im Gefängnis. In seiner Heimatgemeinde, wo der Geistliche seit 1973 seinen Ruhestand verbrachte, war er jedoch weiter ein angesehener Mann, nach dem eine Straße benannt wurde. Auf Initiative des Betroffenenbeirats des Bistums Regensburg hatte der Eslarner Gemeinderat im Mai dieses Jahres eine Umbenennung beschlossen.
Die Anwohner der Straße hatten dann fast 700 Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen die Umbenennung gesammelt, das vom Gemeinderat zugelassen worden war. Bürgermeister Reiner Gäbl (SPD) hatte den betroffenen Anwohnern im Vorfeld zugesichert, dass die Gemeinde im Falle einer Umbenennung keine Gebühren für Verwaltungsangelegenheiten wie Adressänderungen erheben werde.