Öko-Zentrum des Papstes hat Pläne in Castel Gandolfo

"Ausbildungszentrum Laudato si"

Jahrhundertelang verbrachten die Päpste ihre Sommerferien in Castel Gandolfo. Franziskus jedoch hat in Form eines Zentrums für ökologische Bildung ganz andere Pläne mit dem weitläufigen Komplex. Die werden nun konkret.

Platz vor der Sommerresidenz der Päpste, Castel Gandolfo. / © Elisabeth Hüffer (KNA)
Platz vor der Sommerresidenz der Päpste, Castel Gandolfo. / © Elisabeth Hüffer ( KNA )

Papst Franziskus' Pläne für ein Öko-Zentrum in der früheren Sommerresidenz Castel Gandolfo nehmen Gestalt an. Das "Ausbildungszentrum Laudato si" habe Mitte Januar die 55 Hektar große Anlage in Castel Gandolfo südlich von Rom übernommen, teilte die Einrichtung am Freitag mit. 

Die Angestellten seien nun alle für das Zentrum tätig. Ein erstes Ziel sei die Pflege der 35 Hektar umfassenden Gärten, um sie für künftige Generationen zu bewahren. Dabei sollen auch neue umweltschonende Techniken zum Einsatz kommen.

Ausbildungsaktivitäten in Gärten geplant

Die Gärten auf dem Gelände der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo am 11. Juni 2016. / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Die Gärten auf dem Gelände der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo am 11. Juni 2016. / © Stefano dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Das Zentrum plant laut der Mitteilung eine Reihe von Ausbildungsaktivitäten in den Gärten. So sollen Besucherinnen und Besucher auf einem Laudato-si-Pfad die Prinzipien von Papst Franziskus' gleichnamiger Umwelt-Enzyklika kennenlernen. 

Zudem können Geflüchtete, Arbeitslose, Frauen aus gewaltvollen Beziehungen und ehemalige Häftlinge verschiedene Ausbildungskurse belegen, etwa in Gartenbau und Baumpflege. Weitere Veranstaltungen richten sich an Schulkinder, Studierende und Unternehmen.

Auf den restlichen 20 Hektar der Anlage befinden sich land- und tierwirtschaftliche Stätten. Der Bauernhof soll ab der zweiten Jahreshälfte mit einem Kreislaufwirtschaftsmodell arbeiten, in dem Rohstoffe und Produkte repariert, wiederaufbereitet und -verwendet werden. Zudem soll der Betrieb über erneuerbare Energien laufen.

Aus der Sommerresidenz wird ein Öko-Zentrum

Vor einem Jahr hatte der Vatikan mitgeteilt, dass die ehemalige Sommerresidenz oberhalb des Albaner Sees nach dem Willen des Papstes in ein Zentrum für ökologische Bildung und Landwirtschaft umgebaut wird. Laut der aktuellen Mitteilung entwickelten in den vergangenen zwölf Monaten verschiedene Experten die drei Teile des Projekts: Umweltbildung, Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit.

Der Komplex wurde seit dem frühen 17. Jahrhundert von den Päpsten als Sommerresidenz genutzt. Franziskus ließ Teile der Anlage 2016 als Museum für Besucher öffnen. Sie umfasst zwei Paläste, weitläufige Ziergärten und Parks sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen und Gebäude.

Castel Gandolfo

Die Päpstliche Sommerresidenz oberhalb des Albaner Sees umfasst drei Villen sowie Park- und Gartenanlagen. Die gesamte Anlage gehört zum extraterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls.

Mit einer Fläche von 55 Hektar ist sie größer als der Vatikanstaat am Tiber.

Anders als seine Vorgänger verzichtet Papst Franziskus auf Aufenthalte in Castel Gandolfo und hat das Gelände und den Palast stattdessen sukzessive für Touristen geöffnet. (kna)

 

Päpstliche Gärten in Castel Gandolfo / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Päpstliche Gärten in Castel Gandolfo / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )
Quelle:
KNA