Demnach verzeichnet zwar die große Mehrheit der Landeskirchen und Diözesen mitunter stark erhöhte Personalausfälle. Gottesdienste und andere kirchliche Angebote müssen jedoch nur vereinzelt gestrichen werden.
In der hannoverschen Landeskirche etwa führe die Omikron-Welle zwar auch bei Pastoren und in der Verwaltung zu hohen Ausfallquoten, sagte ein Sprecher. Zu ernsten Engpässen sei es in der mitgliederstärksten evangelischen Landeskirche jedoch noch nicht gekommen. Vertretungsregeln hätten Krankheitsausfälle, etwa bei Amtshandlungen wie Beerdigungen und Taufen, auffangen können.
Ähnlich äußerten sich die übrigen der von hohen Krankenständen betroffenen Landeskirchen und Bistümer. Sie wollen sich im Kern weiterhin an die üblichen Corona-Schutzkonzepte und Vertretungsregelungen halten. Lediglich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland gab an, dass es "erste Überlegungen" zu besonderen Notfallplänen gebe.
Einschränkungen in Bremen
Von erheblichen Einschränkungen indes berichtete die Bremische Landeskirche. Dort seien Kindertagesstätten besonders stark von Personalausfällen betroffen. «Das geht so weit, dass einzelne Gruppen geschlossen werden oder die Betreuungszeiten eingeschränkt werden müssen», sagte eine Sprecherin. Auch in der Verwaltung lasse sich das übliche Serviceniveau derzeit nicht halten.
Mangels Datenbasis konnten fast alle Bistümer und Landeskirchen den aktuellen Krankenstand nicht beziffern. Nur das Bistum Hamburg gab an, dass derzeit "etwa 5 bis 10 Prozent" der Mitarbeiter Corona-bedingt arbeitsunfähig seien. Eine Minderheit der angefragten Kirchen berichtete, dass der kirchliche Betrieb nicht merklich eingeschränkt sei. Zu ihnen gehören die Bistümer Hildesheim und Essen, außerdem die pfälzische und die württembergische Landeskirche sowie die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.