Ordensleute sehen Bedarf nach kirchlicher Erneuerung

Blick in Richtung Zukunft

Für eine große Mehrheit der deutschen Ordensleute braucht die katholische Kirche "dringend" Erneuerung. Über Details und konkrete Wege herrsche indes "nicht immer Einigkeit", wie die Deutsche Ordensobernkonferenz mitteilte.

Eine Gruppe Ordensfrauen / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eine Gruppe Ordensfrauen / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Sie bezog sich auf die Äußerungen zahlreicher Ordensfrauen- und Männer für die DOK-Eingabe zum weltweiten synodalen Prozess, den Papst Franziskus initiiert hat. Im Juni hatte die DOK ihre Eingabe, die auf Grundlage der Beteiligung von Ordensleuten entstand, an den Vatikan übergeben, wie es hieß.

Weltweiter synodaler Prozess und Synodaler Weg

Die Ordensleute sähen den weltweiten Prozess in engem Zusammenhang mit dem Reformprozess Synodaler Weg, der derzeit in Deutschland beschritten wird. Sie betrachteten sich dabei selbst als Weggefährtinnen und Weggefährten aller Getauften. Wo sich Menschen enttäuscht von der Kirche abwenden, fänden manche von ihnen in den Ordensgemeinschaften "eine Heimat, die die Kirche ihnen sonst oft nicht mehr biete". Anliegen der Ordensleute sei es daher auch, anderen eine Stimme zu geben.

Schwester Katharina Kluitmann / © Julia Steinbrecht (KNA)
Schwester Katharina Kluitmann / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Ebenso werden die Erfahrungen des Priestermangels und aus der Zeit der Corona-Pandemie laut Angaben in der Eingabe thematisiert. So müsse bezüglich unterschiedlicher Formen von Liturgie oft noch Synodalität gelernt werden: Viele Ordensleute wünschen sich in diesem Zusammenhang eine "deutliche Öffnung". Dies gehe "bis hin zur Weihe von Frauen".

Im Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchsskandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche.

Bischofssynode im Oktober 2023

Zudem hat Papst Franziskus der katholischen Kirche im Sommer 2021 einen weltweiten synodalen Prozess verordnet. Vorläufiger Endpunkt ist eine Bischofssynode im Oktober 2023 mit dem Titel "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission".

Bis 15. August dieses Jahres müssen alle Bischofskonferenzen die Ergebnisse aus den Diözesen bündeln und in eine nationale Synthese für das vatikanische Synodensekretariat bringen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA