Trotz einzelner Rückschläge und auch verloren gegangenen Vertrauens durch die Missbrauchskrise bleibe er dankbar und "ein wenig stolz auf diese über 27 Jahre in diesem Bistum", schreibt Bode in dem vorab veröffentlichten Beitrag. Dabei erinnert er an seine Anfänge 1995 im Bistum Osnabrück, das damals durch die Abspaltung der Erzdiözese Hamburg deutlich verkleinert worden war.
Kirche der Beteiligung
In mehreren diözesanen Zukunftsgesprächen hätten Bistumsleitung und Gemeindeverantwortliche synodal in einem längeren Prozess aus gut 250 Gemeinden 72 Seelsorgeeinheiten und Wege zu einer Kirche der Beteiligung geschaffen. So habe man etwa neue Leitungsmodelle entwickeln können wie die Einrichtung Pastoraler Koordinatoren und Pfarrbeauftragter. Als erfreulich belebendes Ereignis nennt Bode den Katholikentag 2008.
Verantwortung nicht richtig wahrgenommen
Ganz anders verhalte es sich mit dem Missbrauchsskandal. "Nur langsam habe ich wirklich verstanden, wo meine Verantwortung lag und wie ich sie nicht immer richtig wahrgenommen habe", schreibt der Altbischof. Dadurch sei sehr viel Vertrauen verspielt worden, "in die Kirche, in ihre Verantwortlichen und auch in mich als Bischof". Die daraus erwachsenen Irritationen von Gemeinden und Einzelnen hätten zu einer nie da gewesenen Welle von Kirchenaustritten geführt und eine schon lange währende Verdunstung des Glaubens verstärkt.
Enttäuscht über Dialog mit Rom
Enttäuscht äußert sich Bode darüber, dass angesichts notwendiger Reformüberlegungen der Dialog zwischen der Kirche in Deutschland und im Vatikan nicht besser gelungen sei. "Er hätte manches Schreiben von dort erspart", so Bode. Gleichwohl setze er auf die beiden anstehenden Versammlungen der Weltsynode im Herbst dieses und des nächsten Jahres in Rom.
Bode, der aus dem Paderborner Land stammt, will in Osnabrück wohnen bleiben. "Pastoral und spirituell will ich mich gern noch ein wenig einbringen", schreibt er. Das werde sich aber erst ergeben, wenn ein neuer Bischof im Amt sei.