"Insgesamt zeigt sich bisher für mich, dass viele Fragen, die wir auf dem Synodalen Weg der Kirche in Deutschland diskutiert haben, auch weltkirchlich gestellt werden und hier eine sehr große Rolle spielen", sagte Overbeck in einem am Montag veröffentlichten Interview des Bistums Essen.
"Allerdings sind die Herangehensweisen oft anders, da die Situationen der Ortskirchen sich mitunter doch sehr stark von der unsrigen unterscheidet", so Overbeck weiter. Die große Chance der Weltsynode liege darin, diese Unterschiede im Sinne einer Perspektivübernahme zu verstehen und nach nächsten Schritten auf dem gemeinsamen Weg zu suchen.
Zentrales Thema: Geschlechtergerechtigkeit
Auf Einladung von Papst Franziskus diskutieren seit Anfang Oktober rund 275 Bischöfe und knapp 100 weitere Kirchenmitglieder in Rom über neue Umgangsformen in der Kirche und mehr Mitbestimmung für ungeweihte Gläubige. Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz nimmt auch Overbeck an der insgesamt vier Wochen dauernden Weltsynode teil.
Ein zentrales Thema der Beratungen ist für Overbeck Geschlechtergerechtigkeit. Er sei dankbar, Teil der Austauschgruppe sein zu können, in der es um mehr Möglichkeiten der Beteiligung von Frauen geht. Der Bischof erklärte: "Dieses Mal nehmen dankenswerterweise auch Frauen an der Synode teil und haben direkt die Möglichkeit, ihre Perspektiven zu allen Themen einzubringen."
Tischgruppen sorgen für vertrauensvollen Austausch
Die Synodalen hätten sich auch darüber ausgetauscht, wie Gemeinschaft aussehen kann und muss, die Menschen echten Halt gibt. "Die Frage war, wie wir als Kirche stärker zu einem Zeichen und Werkzeug der Vereinigung mit Gott und der Einheit der ganzen Menschen werden können", so Overbeck.
Die neue Sitzordnung in Tischgruppen hat laut dem Bischof eine Kultur des vertrauensvollen Austauschs ermöglicht. Dabei stünden vor allem das Hören und Zuhören, die freie Meinungsäußerung und das gegenseitige Lernen voneinander im Fokus.