Unter bestimmten Voraussetzungen können dabei ausgebildete Laien die Kommunion austeilen, wie das Erzbistum mitteilte. Die neue Regelung, die der sinkenden Zahl von Priestern Rechnung trägt, wurde ein Jahr lang im Pastoralen Raum Warburg erprobt. Dort findet am 18. März der Studientag "Den Sonntag heiligen" statt.
Pfarrer trifft Entscheidung
Charakteristisch für das Warburger Modell ist demnach, dass ein Kommunionhelfer die geweihten Hostien aus einer zeitgleich gefeierten Messfeier in die Wort-Gottes-Feier bringt. "Wir verlängern, bildlich gesprochen, die Kommunionbank von der Kirche, in der Eucharistie gefeiert wird, in die Kirche, in der die Wortgottesfeier begangen wird", erklärte Pfarrer Gerhard Pieper, Leiter des Pastoralen Raums Warburg. Dies ist nun auch an anderen Orten des Erzbistums möglich, wie es hieß.
Die Entscheidung über die Einführung von Wort-Gottes-Feiern an Sonn- und Feiertagen trifft der Pfarrer in Absprache mit seinem Team und den Gremien, so das Erzbistum weiter. Ein Antrag an das Erzbistum sei nicht mehr nötig; doch sollen der Erzbischof und der zuständige Dechant informiert werden.
Für ländliche Regionen
Die Neuregelung wurde den Angaben zufolge geschaffen, um Gläubigen auch in ländlichen Regionen einen häufigeren Gottesdienstbesuch in ihrer Ortskirche zu ermöglichen. Gerade sie seien von der sinkenden Priesterzahl betroffen. Wenn es nur noch ein- oder zweimal im Monat in einer Gemeinde Sonntagsgottesdienste gebe, sei ein Sterben kleinerer Gemeinden zu befürchten, erklärte Stephan Lange von der Hauptabteilung Pastorale Dienste, der das Modellprojekt seitens des Generalvikariats begleitet hat. Die Neuregelung sei als Beitrag zum Erhalt und zur Verlebendigung der kleineren Gemeinden gedacht.
Der Studientag beginnt um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Elisabeth Rimbeck mit einer Wort-Gottes-Feier nach der Warburger Form. Anschließend kann das Thema mit ausgebildeten Leiterinnen und Leitern von Wort-Gottes-Feiern diskutiert werden.