Die Drohung mit Atomwaffen "durch die Aggressoren" - Russland wird nicht namentlich genannt - stelle ein großes Risiko dar, hieß es in einer am Freitag vom Rat der Akademie im Vatikan veröffentlichten Erklärung.
Das Gremium verbindet seinen Appell an die Kriegsparteien mit der Forderung nach einer weltweiten Ächtung des Krieges für nationale Interessen. In der Vergangenheit sei das Misstrauen zwischen den großen Nationen gefährlich gewachsen, insbesondere zwischen den Großmächten USA, Russland, China und der EU. Neben der Bedrohung durch atomare Waffen bestünden große Gefahren durch chemische und biologische Kampfmittel. Angesichts dieses immensen Zerstörungspotenzials bleibe die Weisheit der Menschen dramatisch begrenzt.
Appell der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften
Regierungen, Wissenschaftler und religiöse Führer seien deshalb besonders gefordert, Kriege zu verhindern und eine gerechte Weltordnung als Voraussetzung für den Frieden zu fördern. Wörtlich heißt es unter anderem in dem Appell:
"Wir rufen alle Nationen auf:
- an dem Prinzip festzuhalten, dass Gewalt oder die Drohung mit Gewalt nicht gegen die territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit eines anderen Staates eingesetzt wird.
(...)
- eine Weiterverbreitung von Nuklearwaffen an zusätzliche Länder zu verhindern, weil dies das Risiko eines nuklearen Krieges vergrößert und zu nuklearem Terrorismus führen kann.
- niemals als erste nukleare Waffen einzusetzen und die Bemühungen um belastbare Abkommen gegen das Wettrüsten und zur Reduzierung der Zahl von Atomwaffen und Liefersysteme zu erneuern und zu verstärken."