Päpstlicher Stabschef sagt zu Immobilien-Deal aus

"Vatikan wurde in Falle gelockt"

Bei einem Immobilienkauf in London verlor der Vatikan sehr viel Geld. Ein Vatikangericht entschied, dass die Beteiligten in betrügerischer Absicht handelten. Nun wird die Sache auch noch in London verhandelt. 

Fassade des Petersdoms im Vatikan mit Statuen der Apostel / © Ilia Baksheev (shutterstock)
Fassade des Petersdoms im Vatikan mit Statuen der Apostel / © Ilia Baksheev ( shutterstock )

Im Verfahren um einen verlustreichen Immobilienkauf ist der päpstliche Stabschef Erzbischof Edgar Pena Parra vor einen Londoner Gericht befragt worden. Laut dem Vatikan-Portal "Vatican News" legte der Geistliche am Donnerstag und Freitag vor dem High Court London seine Sicht dar, nach der die Kirche bei dem Geschäft betrogen worden sei. 

Erzbischof Edgar Pena Parra, Substitut des Vatikanischen Staatssekretariats, nimmt an einer Prozession teil bei einer Messe mit Papst Franziskus am 3. April 2022 in Floriana (Malta). / © Paul Haring/CNS photo/KNA (KNA)
Erzbischof Edgar Pena Parra, Substitut des Vatikanischen Staatssekretariats, nimmt an einer Prozession teil bei einer Messe mit Papst Franziskus am 3. April 2022 in Floriana (Malta). / © Paul Haring/CNS photo/KNA ( KNA )

Der Vatikan habe für viel Geld praktisch wertlose "stimmrechtslose Anteile" an der Immobilie erworben und sei damit in eine "Falle gelockt" worden.  Bei der Transaktion hatte der Vatikan in den Jahren 2018 und 2019 eine dreistellige Millionensumme eingebüßt.

Haftstrafen für vatikanische Spitzenbeamte

Einige an dem undurchsichtigen Geschäft beteiligte Vermittler und Berater sowie vatikanische Spitzenbeamte wurden im Dezember von einem Vatikangericht zu hohen Haftstrafen verurteilt. Unter ihnen war auch Pena Parras Vorgänger im vatikanischen Staatssekretariat, Kardinal Angelo Becciu.  

Der Investmentberater Raffaele Mincione, der im Vatikan-Prozess eine Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren wegen Unterschlagung erhielt, strengte nun seinerseits in Großbritannien einen Zivilprozess gegen den Vatikan an. Darin will er beweisen, dass er bei dem Immobiliendeal "in gutem Glauben" gehandelt und keine Straftat begangen habe. Die Verhandlung wird Montag fortgesetzt.

 

Quelle:
KNA