Papst appelliert an Weltklimakonferenz

"Keine Anstrengungen scheuen"

Papst Franziskus hat an die Weltklimakonferenz appelliert, die derzeit laufenden Verhandlungen zum Erfolg zu führen. Die in Paris tagenden Verantwortlichen müssten sich fragen, welche Welt sie kommenden Generationen hinterlassen wollten.

Papst Franziskus am Balkon beim Angelus-Gebet / © Giorgio Onorati (dpa)
Papst Franziskus am Balkon beim Angelus-Gebet / © Giorgio Onorati ( dpa )

Das sagte er bei seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Im Kampf gegen den Klimawandel dürfe keine Anstrengung gescheut werden. Gleichzeitig müssten die Staaten aber auch gegen die Armut handeln. "Beten wir, dass der Heilige Geist diejenigen erleuchtet, die so wichtige Entscheidungen zu treffen haben, und dass er ihnen den Mut gibt, das Wohl der gesamten Menschheitsfamilie stets als oberstes Kriterium für ihre Entscheidungen zu betrachten", sagte der Papst.

Franziskus erinnert an Versöhnungserklärung vor 50 Jahren

Franziskus hat zudem an die Versöhnungserklärung zwischen Katholiken und Orthodoxen vor 50 Jahren erinnert. Damit sei ein Dialog "im Geist von Liebe und Wahrheit" ermöglicht worden, sagte er. "Es gibt keinen wahrhaftigen Weg zur Einheit, wenn wir nicht Gott und einander um Vergebung für die Sünde der Trennung bitten", so Franziskus. Die Menschen auf dem Petersplatz bat er, den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und die anderen orthodoxen Kirchenführer in ihr Gebet einzuschließen.

Am 7. Dezember 1965 veröffentlichten Papst Paul VI. (1963-1978) und der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Athenagoras I. (1948-1972), ein gemeinsames Dokument, mit dem sie die gegenseitige Exkommunikation beider Kirchen aus dem Jahr 1054 aufhoben. Die Erklärung erfolgte einen Tag vor Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Zum Gedenken an das Ende der Kirchenversammlung vor 50 Jahren eröffnet Papst Franziskus am Dienstag das Heilige Jahr der Barmherzigkeit mit dem Aufstoßen der Heiligen Pforte im Petersdom.

In seiner Katechese warnte Franziskus vor Selbstgefälligkeit

Auch vor Selbstgefälligkeit hat Papst Franziskus am Sonntag gewarnt. In seiner Katechese zum Sonntagsevangelium sagte er, Christen stünden in der Gefahr zu glauben, dass man sich nicht mehr bekehren müsse. Vielmehr müsse man sich fragen, ob man in allen Situationen des Lebens wirklich wie Jesus fühle und handle. Ob man dann in der Lage sei, bei Unrecht sich nicht zu ärgern, sondern von Herzen zu vergeben, wenn jemand um Vergebung bitte. Ob man in Situationen, in denen man Freude und Trauer miteinander teilen müsse, wirklich mit den Weinenden weinen und mit den Glücklichen sich freuen könne? Ob man den Mut habe, den Glauben zu bezeugen mit Mut und in aller Einfachheit, ohne sich dafür zu schämen. All diesen Fragen müsse man sich angesichts des Evangeliums am zweiten Adventssonntag stellen. 

Heil Gottes annehmen

Der Weckruf des Täufers Johannes und des Propheten Jesaja dränge jedenfalls die Gläubigen auch heute dazu, dem Herrn den Weg zu bereiten und das Heil Gottes anzunehmen. Gott biete den Menschen jenes Heil beharrlich an. weil er wolle dass alle Menschen von der Sklaverei der Sünde befreit werden. Dieses Heil müsse verkündigt werden, und daher brauche es Glaubenszeugen, die "verliebt in Jesus" seien und ihn bekannt machen wollten. Den Christen sprach er Mut zu, "die Berge  des Stolzes und der Rivalität abzutragen, die Abgründe der Gleichgültigkeit und der Apathie aufzufüllen, sowie die Wege unserer Faulheiten und Kompromisse grade zu machen".


Quelle:
KNA , rv