Papst begrüßt Aufarbeitung von Argentiniens Militärdiktatur

"Sie kämpften für die Gerechtigkeit"

Als Kämpferinnen für die Gerechtigkeit hat Papst Franziskus die argentinischen Menschenrechtlerinnen "Mütter der Plaza de Mayo" gewürdigt. Ihr Weg sei beispielhaft, sagte er in einer Audiobotschaft an die Tochter der Gründerin.

Gedenktafel für die Opfer der Militärdiktatur in Argentinien / © Victor R. Caivano (dpa)
Gedenktafel für die Opfer der Militärdiktatur in Argentinien / © Victor R. Caivano ( dpa )

Papst Franziskus lobte die argentinischen Menschenrechtlerinnen "Mütter der Plaza de Mayo". Ihr Weg könne als beispielhaft gelten, sagte er in einer Audiobotschaft an die Tochter der Gründerin, Ana Maria Careaga, wie der vatikanische Informationsdienst Vatican News am Mittwoch meldete.

Suchen und Finden von vermissten Personen

"Sie kämpften für die Gerechtigkeit und zeigten uns den Weg, den man gehen muss, um voranzukommen", hob Franziskus hervor. Er freue sich darüber, dass Ana Maria Careaga den Spuren ihrer vor 40 Jahren von den Militärs ermordeten Mutter folge. Die Rundfunkmoderatorin brachte den Gruß des Kirchenoberhaupts den Angaben zufolge in ihrer Sendung auf dem Lokalsender Radio Caput in Buenos Aires zu Gehör.

Die von Esther Ballestrino de Careaga ins Leben gerufene Vereinigung der "Mütter der Plaza de Mayo" setzt sich für die Aufklärung des Schicksals von Personen ein, die während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) vom Regime verschleppt wurden.

Die erste Vorgesetzte des heutigen Papstes

Jorge Mario Bergoglio, der heutige Papst, war von 1973 bis 1979 Leiter des Jesuitenordens in Argentinien. Kennengelernt hatte er Ballestrino in den 50er Jahren: Sie war seine erste Vorgesetzte. Die Paragayerin leitete das Labor für Lebensmittelchemie, in dem Bergoglio arbeitete, bevor er sich für das Priesteramt entschied.

2015 gab Franziskus grünes Licht für die Einsicht in vatikanische Akten zur juristischen Aufarbeitung der Militärdiktatur in Argentinien. Zuvor hatten auch die dortigen Bischöfe Einblick in die Archive gewährt oder in Aussicht gestellt. Im März übergab die katholische Kirche des Landes nach eigenen Angaben 127 Taufakten aus der betreffenden Zeit an die Justiz, um den Verbleib von Kindern aus einem Geheimgefängnis in Buenos Aires klären zu helfen.


Mitglieder der Menschenrechtsorganisation "Mütter des Platzes der Mairevolution" (Madres de Plaza de Mayo) / © Victor R. Caivano (dpa)
Mitglieder der Menschenrechtsorganisation "Mütter des Platzes der Mairevolution" (Madres de Plaza de Mayo) / © Victor R. Caivano ( dpa )
Quelle:
KNA
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