Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte er am Sonntag: "Ich bin der Gemeinde der Kirche von Santa Maria in Sariyer in Istanbul nahe, die während der Sonntagsmesse einen bewaffneten Anschlag erlebte, bei dem ein Mensch getötet und mehrere verletzt wurden."
Maskierte erschossen einen Menschen
Der Anschlag hatte sich wenige Stunden zuvor in der Kirche der Italiener in Istanbul ereignet.
Laut übereinstimmenden Medienberichten waren zwei bewaffnete Maskierte während des Gottesdienstes in das Gotteshaus eingedrungen und hatten einen Menschen erschossen und weitere verletzt.
Kinder sprechen für den Frieden
Beim Angelus ermöglichte Franziskus zwei Kindern vom Fenster des Apostolischen Palastes aus Worte an die Menschen auf dem Petersplatz zu richten. "Wir sind hier, um der ganzen Stadt und der ganzen Welt unseren Wunsch nach Frieden zuzurufen", sagte ein Mädchen als Repräsentantin der Kinder der Katholischen Aktion Rom am Sonntag nach dem Angelusgebet des Papstes.
"Es scheint, dass sich niemand darum kümmert, Frieden zu schließen", sagte das Mädchen an der Seite des Papstes. "Wir aber
wollen auf der Seite des Friedens stehen und versuchen, auf unsere kleine Weise das Feuer des Hasses und der Gewalt zu löschen." Die alljährliche "Karawane des Friedens" der Katholischen Aktion, die von der Diözese Roms und den katholischen Schulen dort organisiert wird, brachte am Sonntag viele junge Gläubige auf den Petersplatz. Insgesamt kamen laut Vatikan 20.000 Menschen zusammen.
Um Naturschutz kümmern
In diesem Jahr lautet das Motto der Katholischen Aktion "Das ist dein Zuhause!". "Wir haben verstanden, dass unser Zuhause unser Planet ist und dass wir uns alle wie ein Naturschutzgebiet um ihn kümmern müssen", hieß es in der Ansprache der Kinder. Direkt an Franziskus gewandt trug das Mädchen vor: "Lieber Papst, wir beten immer für Dich und für die Dinge, die uns am Herzen liegen. Wir haben dich lieb."
Auch Papst Franziskus wies in seiner Ansprache nach dem Angelusgebet auf die Krisen- und Kriegsregionen in der Welt hin. Bevor er erneut die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine bedachte, legte er einen Fokus auf die Situation in Myanmar. "Seit drei Jahren ersetzen Schmerzenstränen und Waffenlärm das Lächeln, das die Bevölkerung Myanmars charakterisiert", sagte er.
Frieden für Haiti
Papst Franziskus forderte zudem ein internationales Eingreifen in dem von Verbrecherbanden beherrschten Karibikstaat Haiti. Eine erneute Unterstützung der internationalen Gemeinschaft sei notwendig, um eine friedliche Entwicklung dort zu erreichen.
Zuletzt hatten Truppen der Vereinten Nationen in den Jahren 1995 und 2004 in Haiti eingegriffen, um das Land angesichts bürgerkriegsähnlicher Zustände zu stabilisieren. Einen dauerhaften Frieden konnten sie allerdings nicht sichern.
Sechs Ordensfrauen entführt
Seit der Ermordung des letzten gewählten Präsidenten Jovenel Moise im Juli 2021 haben miteinander verfeindete bewaffnete Banden die Kontrolle über weite Teile des Landes übernommen. Eine ihrer Einnahmequellen ist die Erpressung von Lösegeld.
Zuletzt waren in Haiti sechs katholische Ordensfrauen entführt worden. Sie wurden am Mittwoch nach einer Woche Gefangenschaft und mutmaßlich nach Zahlung von Lösegeld, freigelassen. Der Papst begrüßte die Freilassung in seiner Ansprache am Sonntagmittag und forderte zugleich Freiheit für alle Geiseln und ein Ende der Gewalt.