Begleitet wurden die 35 Delegierten aus allen Kontinenten vom Präsidenten des Instituts, Klaus Kießling, sowie vom Rottenburger Bischof Gebhard Fürst. Franziskus nannte die Diakone in seiner Ansprache "das Gesicht der Kirche im Alltag". Mit ihrer konkreten Hinwendung zu den Menschen ahmten sie Gott nach.
Der Präsident des Diakonatszentrums Kießling verwies auf die unterschiedlichen pastoralen Herausforderungen und Traditionen für Diakone weltweit. Mit diesen Differenzen werde das Diakonatszentrum zu einem "weltkirchlichen Lernort", sagte er bei dem Treffen laut eigener Pressemitteilung. Besonders hob er die theologische Forschung zu Diakonie und Diakonat an seinem Institut hervor. Dabei gehe es auch um den Respekt vor der Würde jener Frauen, die nach Zulassung zu diesem Amt fragten, so Kießling. Als klärungsbedürftig bezeichnete er den Platz der Ständigen Diakone im Amtsgefüge einer "diakonischen Weltkirche", für die Franziskus stehe.
Zahl der geweihten Diakone weltweit gestiegen
Bischof Fürst betonte in seinen Worten, das Eintreten des Papstes für eine diakonische Kirche gebe auch dem Diakonat neue Kraft. Für die Zukunft der Kirche sei die Verbindung zwischen Ehe und Weihe elementar bedeutsam. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der geweihten Diakone weltweit auch deswegen so beeindruckend gestiegen, weil viele darin ihre "Berufung von Ehe und Ordination" sähen und so an Verkündigung, Diakonie und Liturgie mitwirkten, so der Rottenburg-Stuttgarter Bischof.
Das Internationale Diakonatszentrum wurde 1965 nach einem Studienkongress in Rom gegründet. Unmittelbar zuvor hatte das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) das Amt des Diakons, das auch verheirateten Männern offen steht, als eigenständiges Amt in der katholischen Kirche wieder hergestellt. Die weltweit ersten Ständigen Diakone wurden 1968 in den Diözesen Köln und Rottenburg geweiht.
Mittlerweile gibt es 44.000 Ständige Diakone in über 130 Ländern. In Deutschland sind derzeit über 3.000 Ständige Diakone im Einsatz.