Papst erhält Lexikon zum Lebensende

Kurioses Geschenk

Ist das Geschenk eine Anspielung auf sein Alter? Gerade erfrischt aus der Sommerpause zurück und voller Pläne, erhält Papst Franziskus am Donnerstag ausgerechnet ein Buch zum Lebensende. Ein kurioses Geschenk für einen 87-Jährigen.

Papst Franziskus aus der Sommerpause zurück / © Maximilian von Lachner (DBK)
Papst Franziskus aus der Sommerpause zurück / © Maximilian von Lachner ( DBK )

Am Donnerstag erhielt der 87 Jahre alte Papst Franziskus das "Kleine Lexikon zum Lebensende". Von A wie Accompagnare (dt. Begleiten) über Künstliche Ernährung, Palliativmedizin, Koma, Suizidbeihilfe bis zu T wie Trattamenti di sostengo vitale (dt. Lebenserhaltende Maßnahmen) erklärt das 84-seitige Nachschlagewerk Begriffe rund um Sterben und Tod.

Erzbischof Vincenzo Paglia übergab es dem Papst bei einer Privataudienz im Vatikan. Doch Franziskus scheint ihm das Geschenk nicht übel genommen zu haben. Fotos zeigen eine freundliche Begegnung. Außerdem ist das Lexikon eine Veröffentlichung der Päpstlichen Akademie für das Leben, der Paglia als Präsident vorsteht.

Franziskus hat eine Patientenverfügung

Am Ende des Buches findet sich der Vordruck einer Patientenverfügung. Mit dem Thema Vorsorge hat sich Franziskus bereits beschäftigt. Bekannt ist ein von ihm im vatikanischen Staatssekretariat hinterlegtes Rücktrittsschreiben. 

Damit verzichtet Franziskus auf sein Papstamt im Falle von schweren körperlichen Einschränkungen. Überdies hat er bereits verfügt, in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt zu werden.

Katholische Position zur Sterbehilfe

Die katholische Kirche lehnt jede Form der aktiven Sterbehilfe und Beihilfe zum assistierten Suizid ab. Die Bischöfe fordern Christen dazu auf, sich stattdessen für eine Stärkung der Hospizarbeit und der palliativen Versorgung einzusetzen. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hatte die Ablehnung einer aktiven Sterbehilfe bekräftigt. "Wir müssen uns wehren gegen aktive Sterbehilfe und Beihilfe zum assistierten Suizid", sagte er.

Debatte um Sterbehilfe (epd)
Debatte um Sterbehilfe / ( epd )
Quelle:
KNA