In regelmäßigen Abständen mahnt Papst Franziskus vor einem Abstumpfen mit Blick auf den Ukraine-Krieg. "Vergessen wir nicht das geplagte Volk der Ukraine", sagte er zum Abschluss der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch. Denn das ukrainische Volk erlebe "ein wahres Martyrium", so der 85-Jährige. "Gewöhnen wir uns nicht daran, als ob der Krieg etwas ist, das fern ist." Erst am Sonntag hatte er in ähnlichen Worten vor einer aufkommenden Kriegsmüdigkeit gewarnt.
Außerdem thematisierte Franziskus bei der Generalaudienz erneut die Gebrechen des Alters. Seit einigen Wochen widmet sich Papst Franziskus in seiner Katechesereihe der Lebensphase des Alters und des Umgangs mit alten Menschen. Die Gebrechen stellten eine Geduldsprobe dar. "Wenn man alt ist, hat man keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Man muss lernen abzuwägen, was man tun und was man lassen will", sagte der Papst.
Geduldig ans alter anpassen
Der Körper habe einen anderen Rhythmus und diesem müsse man sich geduldig anpassen. "Ich muss ja jetzt auch mit dem Stock gehen und diese Grenzen haben wir alle", so Franziskus, der vergangene Woche eine langgeplante Afrikareise aufgrund seiner Knieprobleme verschoben hatte.
Krankheit belaste ältere Menschen anders als junge Menschen. "Sie kommt als harter Schlag in einer Zeit, die ohnehin schon schwer genug ist", so der 85-Jährige. Die Krankheit scheine die kurze Lebenszeit weiter zu verkürzen. Der Traum von einer hoffnungsvollen Zukunft erscheine schwer. Umso wichtiger sei die Begleitung der Gemeinschaft.
"Die Sorge um die alten Menschen, Verwandte und Freunde ist Aufgabe der christlichen Gemeinschaft", betonte Franziskus. Ältere Menschen sollten oft und viel Besuch bekommen. "Das Leben ist immer wertvoll, auch im Alter und in der Krankheit", betonte der Papst. Er habe ja in den Katechesen oft über die Wegwerfkultur gesprochen. Alte Menschen würden behandelt wie eine Last. "Das ist ein Verrat an der Menschlichkeit, eine wirklich schlimme Sache."