Papst ermuntert zu mehr Dialog für eine friedlichere Welt

Gemeinsam eine Zukunft entwerfen

Papst Franziskus hat die Menschen zu intensiverer Begegnung ermutigt. Trotz der zunehmenden Vernetzung dieser Welt, sei diese nicht brüderlich. Umso wichtiger sei der Dialog "ohne den anderen zu vereinnahmen", so das Kirchenoberhaupt.

Papst Franziskus / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Jeder Mensch sei wie ein Stein in einem riesigen Mosaik, der schon für sich schön ist, aber erst zusammen mit den anderen Mosaiksteinen ein Bild ergibt, so das Kirchenoberhaupt bei einem Treffen mit der Behörde für interreligiösen Dialog am Montag im Vatikan. Trotz der zunehmenden Vernetzung dieser Welt, sei diese nicht brüderlich und von Gemeinschaft geprägt; das Gegenteil sei der Fall, erklärte Franziskus weiter.

Menschen anderer Religionen konkret betrachten

Dies mache den Dialog im Allgemeinen und den interreligiösen Dialog im Besonderen zu einem entscheidenden Thema, sagte der 85-Jährige zu den Mitgliedern der Behörde. So sei es ihre Mission, gemeinsam mit anderen Gläubigen Gott zu suchen und dabei Menschen anderer Religionen nicht abstrakt, sondern konkret zu betrachten, "mit ihrer Geschichte, ihren Sehnsüchten, ihren Wunden, ihren Träumen".

Papst Franziskus umarmt Großmufti Mustafa Hadzhi während des Friedensgebets / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus umarmt Großmufti Mustafa Hadzhi während des Friedensgebets / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Jedem Menschen wohne der Wunsch nach Geselligkeit inne, der ermögliche, miteinander zu reden, Projekte auszutauschen und gemeinsam eine Zukunft zu entwerfen. Dieser Wunsch verbinde sozial, "aber ohne den anderen zu vereinnahmen und unter Bewahrung der jeweiligen Identität". In diesem Geist und Stil sollten auch
Beziehungen zu Menschen anderer religiöser Traditionen gepflegt werden, forderte Franziskus. Denn nur so könne gemeinsam eine für alle bewohnbare Welt in Frieden aufgebaut werden.

Gebäude in Via della Conciliazione 5 in Rom, Sitz verschiedener vatikanischer Institutionen wie dem Päpstlichem Rat für Interreligiösen Dialog / © Romano Siciliani (KNA)
Gebäude in Via della Conciliazione 5 in Rom, Sitz verschiedener vatikanischer Institutionen wie dem Päpstlichem Rat für Interreligiösen Dialog / © Romano Siciliani ( KNA )

Tagung zu interreligiösem Dialog

Zurzeit tagt die Vollversammlung des "Dikasterium für den interreligiösen Dialog". Die Behörde wurde 1964 als Sekretariat für die Nichtchristen gegründet. Sie widmet sich dem Kontakt, Austausch und Dialog mit anderen Religionen mit Ausnahme des Judentums.

Diese Aufgabe wird von einer eigenen Abteilung des "Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen" (Ökumene-Behörde) wahrgenommen. Der spanische Kardinal Miguel Ayuso (69) steht seit 2019 an der Spitze der Behörde für interreligiösen Dialog.

Die Behörden des Papstes

Nach mehrjähriger Arbeit hat der Vatikan die Neuordnung der römischen Kurie veröffentlicht. Die Apostolische Konstitution "Praedicate evangelium" regelt den Aufbau der Kurie, darunter die Zuschnitte der sogenannten Dikasterien (Ministerien), Justiz- und Wirtschaftsorgane sowie der Büros des Heiligen Stuhls. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) stellt die Organe kurz vor:

Blick auf den Petersdom / © STLJB (shutterstock)
Quelle:
KNA
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