Papst ermutigt Christen in China zu Glaubenszeugnis

Glaubwürdige Zeugen sein

Papst Benedikt XVI. hat beim Angelusgebet am Sonntag erneut an die Erdbebenopfer in China erinnert. Trotz aller Hindernisse sollten die chinesischen Gläubigen niemals Angst haben, vor der Welt über Jesus zu sprechen und glaubwürdige Zeugen seiner Botschaft zu sein, sagte er am Sonntag auf dem Petersplatz.

 (DR)

Er wandte sich dabei an eine große Gruppe von chinesischen Pilgern, die aus ganz Italien zu dem am Samstag begangenen Weltgebetstag für die Kirche Chinas nach Rom gekommen war. Zugleich äußerte Benedikt XVI. seine Verbundenheit mit den Erdbebenopfern in China. Er empfahl die Toten der Barmherzigkeit Gottes und rief zur Solidarität mit den Verletzten und Geschädigten auf, damit die dortige Bevölkerung "bald zu einem normalen Alltagsleben zurückkehren" könne.

Papst Benedikt XVI. hat die chinesischen Christen zu mutiger Glaubenstreue und zur Verbundenheit mit dem Bischof von Rom aufgefordert.

"Ich versichere meine persönliche Nähe allen denen, die derzeit Stunden der Angst und des Schreckens durchleben. Mögen dank der brüderlichen Solidarität aller die Bevölkerung in jenem Landstrich schnell zur Normalität des Alltags zurückkehren können."

Italien feiert Fronleichnam am Sonntag
In seiner Ansprache stellte Benedikt XVI. außerdem das Fronleichnamsfest in den Mittelpunkt, das in Italien und in anderen Ländern erst an diesem Sonntag gefeiert wird. Die Eucharistie sei "Schule der Nächstenliebe und der Solidarität". Wer sich vom Brot Christi nähre, könne nicht gleichgültig bleiben gegenüber jenen, die kein Brot haben. Dies sei ein im größeres Problem, so der Papst, und die internationale Gemeinschaft tue sich schwer, es zu lösen.

"Von Herzen heiße ich alle Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum hier auf dem Petersplatz willkommen. Unter ihnen begrüße ich besonders die zahlreichen Musiker und ihre Freunde, die anlässlich der großen Musikparade in diesen Tagen nach Rom gekommen sind. - Am letzten Sonntag im Marienmonat Mai danken wir der Gottesmutter für ihren beständigen Beistand und legen all unsere Anliegen vertrauensvoll in ihre Hände. Die Mutter des Erlösers erwirke uns Gottes reichen Segen."

Benedikt XVI. lud außerdem zum Abschluss des Marienmonats Mai ein. Aus diesem Anlass findet am 31. Mai um 20 Uhr auf dem Petersplatz die Schlussandacht mit dem Papst statt.

Gegen den Hunger
Die Christen rief der Papst am Sonntag zu verstärktem Einsatz gegen den Hunger in der Welt und zur Solidarität mit den Armen auf. Das Problem der Nahrungsmittelsicherung werde für die internationale Gemeinschaft immer mühsamer, erinnerte das Kirchenoberhaupt am Sonntag im Vatikan.

«Wer das Brot Christi isst, darf nicht gleichgültig bleiben angesichts derer, die auch heute noch kein Brot haben», sagte Benedikt XVI. aus Anlass des Fronleichnamsfestes.

Die Kirche bitte Gott nicht nur um das «tägliche Brot», sagte der Papst. Mit zahlreichen Hilfs- und Caritasaktionen trete sie auch für eine Linderung der Not und für eine ausreichende und gerechte Lebensmittelverteilung ein - um nach dem Vorbild Jesu «die fünf Brote und zwei Fische zu vervielfachen».

Einen besonderen Gruß richtete Benedikt XVI. an die Teilnehmer einer Musikparade aus dem deutschen Sprachraum. Blaskapellen vor allem aus Bayern waren auf den Petersplatz marschiert und spielten dort vor dem Eintreffen des Papstes Kirchenlieder. Für seinen Gruß bedankten sie sich mit dem Choral «Großer Gott, wir loben dich», den Benedikt XVI. mitsummte.