Am Mittwochnachmittag setzte er ihnen im Petersdom das Birett, einen roten viereckigen Hut, aufs Haupt und steckte ihnen den Kardinalsring an. In seiner Ansprache mahnte Franziskus die Kardinäle, nicht "Fürsten", sondern Diener zu sein.
Kardinäle schworen Treue
Die neuen Kardinäle schworen dem Papst und der Kirche vor dem versammelten Kardinalskollegium Treue und Gehorsam. Wie bereits beim vorhergehenden Konsistorium im November nahm der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) nicht an der Zeremonie teil. Papst Franziskus und die neuen Kardinäle wollten den 90-jährigen im Anschluss besuchen.
Bei den fünf neuen Kardinälen handelt es sich um Bischöfe aus Mali, Spanien, Schweden, Laos und El Salvador. Aus Afrika kommt Jean Zerbo (73), Erzbischof der malischen Hauptstadt Bamako. Europäer sind der Erzbischof von Barcelona Juan Jose Omella (71) und der Stockholmer Bischof Anders Arborelius (67).
Asien ist vertreten durch Louis-Marie Ling Mangkhanekoun, Apostolischer Vikar von Pakse in Laos, und Lateinamerika durch Gregorio Rosa Chavez (74), Weihbischof in El Salvadors Hauptstadt San Salvador. Schweden, Mali, Laos und El Salvador bekommen damit erstmals Kardinäle aus ihren Ländern. Beobachter werten die Auswahl des Papstes als weiteren Beleg für seine Politik, die Ränder der Weltkirche zu stärken.
Mit dem Konsistorium vom Nachmittag zählt das Kardinalskollegium insgesamt 225 Mitglieder. Davon sind 121 unter 80 Jahren alt und somit bei einer Papstwahl stimmberechtigt.
"Seid keine Fürsten"
Den neuen Kardinälen gab Franziskus mit, sie seien nicht gerufen, "Fürsten in der Kirche zu werden", sondern sollten mit derselben Haltung wie Jesus "der Sünde der Welt und ihren Folgen in der heutigen Menschheit" entgegentreten. Weiter forderte er die Kardinäle auf, nie den Blick vor der Wirklichkeit zu verschließen.
Er erinnerte an unschuldige Opfer, "die aufgrund von Kriegen und Terrorismus leiden und sterben"; an Sklaverei, "die nicht aufhört, die Würde des Menschen auch im Zeitalter der Menschenrechte zu leugnen", sowie an die Wirklichkeit der Menschen in Flüchtlingslagern, die zuweilen "mehr einer Hölle als einem Fegefeuer" ähnelten. "Die Wirklichkeit ist die systematische Entsorgung all dessen, was nicht mehr gebraucht wird, und seien es Menschen", so Franziskus.