Papst errichtet neues Bistum in China

Gemäß Geheimabkommens

Papst Franziskus hat ein weiteres katholisches Bistum in China errichtet und zugleich die Weihe des zuständigen neuen Bischofs bekanntgegeben. Er hob die bisherige Apostolische Präfektur Yiduxian auf und errichtete das Bistum Weifang.

Chinesische Fahnen werden hinter Papst Franziskus geschwenkt / © Paul Haring/CNS Photo (KNA)
Chinesische Fahnen werden hinter Papst Franziskus geschwenkt / © Paul Haring/CNS Photo ( KNA )

Das teilte das vatikanische Presseamt am Montag mit. Die Aufhebung der Präfektur und die Errichtung des neuen Bistums habe der Papst bereits mit Datum vom 20. April 2023 verfügt, so die Mitteilung. Die Präfektur – eine Art Vorstufe für eine Diözese – hatte Pius XI. im Jahr 1931 errichtet. Das Gebiet des neuen Bistums deckt sich laut Vatikan mit dem der Stadt Weifang. Von deren rund 9,4 Millionen Einwohnern seien 6.000 Katholiken, auf dem Gebiet seien zehn Priester und sechs Ordensfrauen tätig.

Ernannt seit April 2023

Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Neugründung teilte der Vatikan die Weihe von Antonio Sun Wenjun (53) zum ersten Bischof von Weifang mit. Er sei am Montag geweiht worden, nachdem der Papst ihn bereits am 20. April 2023 ernannt habe.

Diese Ernennung sei im Rahmen des "Vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China" geschehen. Das besagte Geheimabkommen aus dem Jahr 2018 regelt die Ernennung von katholischen Bischöfen in China, an der sowohl die staatlichen Behörden als auch der Papst mitwirken.

Sun hat laut Vatikanangaben einen Teil seiner Ausbildung in Irland absolviert. Die Mitteilung über das neue Bistum publizierte der Vatikan am Montag in italienischer und in chinesischer Sprache.

Zahlen zur katholischen Kirche in China

Das kommunistisch regierte Riesenland China ist multireligiös. Laut dem China-Zentrum in Sankt Augustin bei Bonn sind seine fünf offiziell anerkannten Religionsgemeinschaften der Buddhismus, Daoismus, Islam, Protestantismus und Katholizismus. Von den 1,4 Milliarden Chinesen sind rund 185 Millionen Buddhisten, etwa 23 Millionen zählen sich zum Islam, zum Protestantismus ca. 38 bis 60 Millionen; ca. 10 Millionen sind Katholiken. Die Zahl der Anhänger des Daoismus ist nicht feststellbar.

Zwei junge Männer, ein Seminarist und ein Sängerknabe, sitzen auf Stühlen während einer Messe am 13. Januar 2019 in der Kirche Xishiku in Peking. / © Gilles Sabrie (KNA)
Zwei junge Männer, ein Seminarist und ein Sängerknabe, sitzen auf Stühlen während einer Messe am 13. Januar 2019 in der Kirche Xishiku in Peking. / © Gilles Sabrie ( KNA )
Quelle:
KNA