Papst fordert erneut Olympischen Frieden

Waffenruhe wohl illusorisch

In der Antike ruhten die Waffen während der Olympischen Spiele. An diese Tradition erinnert der Papst immer wieder, bisher ohne sonderlich viel Resonanz. Am Freitag beginnen die Spiele in Paris unter hohen Sicherheitsvorkehrungen.

Olympische Sommerspiele, Paris 2024: Polizisten stehen an einer Absperrung vor dem Eiffelturm.  / © Marcus Brandt (dpa)
Olympische Sommerspiele, Paris 2024: Polizisten stehen an einer Absperrung vor dem Eiffelturm. / © Marcus Brandt ( dpa )

Papst Franziskus hat erneut eine weltweite Waffenruhe mit Blick auf die am Freitag beginnenden Olympischen Spiele gefordert. "Während der Frieden in der Welt ernsthaft bedroht ist, wünsche ich von Herzen, dass alle den #OlympischenFrieden respektieren in der Hoffnung, die Konflikte zu lösen und die Eintracht wiederherzustellen", schrieb er am Donnerstag im Kurznachrichtendienst X. 

"Gott erleuchte die Gewissen der Machthabenden", so das Kirchenoberhaupt mit dem Hashtag #Paris2024.

Wiederholter Friedenswunsch

Die Forderung nach Olympischem Frieden hatte Franziskus bereits in einer am Freitag veröffentlichten Botschaft zu dem Sportereignis sowie beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz geäußert. Auch andere Persönlichkeiten schlossen sich dem Appell an, der jedoch bislang weitgehend verhallt ist.

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich / © Christoph Soeder (dpa)
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich / © Christoph Soeder ( dpa )

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzte auf die Vermittlung des chinesischen Präsidenten Xi Jingping, um Russland zu einer Unterbrechung des Krieges in der Ukraine zu bewegen. Russland wies trotz einer Resolution der UN-Generalversammlung die Forderung nach einem Waffenstillstand zurück und spricht von einer politischen Instrumentalisierung des Sports. Russische Sportler dürfen nur unter neutraler Flagge antreten.

Bis zu 10.500 Teilnehmer aus 204 Nationen treten bei den Olympischen Sommerspielen vom 26. Juli bis 11. August in Paris an. Vom 28. August bis 8. September folgen die Paralympischen Wettbewerbe.

Olympischer Friede

Der "Olympische Friede" bedeutet, dass während der Olympischen Spiele keine Kriegshandlungen stattfinden sollen. Seine Ursprünge gehen - wie die Spiele selbst - auf die griechische Antike zurück. Der Sage nach einigten sich die griechischen Stämme im Jahr 884 vor Christus darauf, dass rund um das sportlich-rituelle Ereignis in dem Heiligtum Olympia die Waffen zwischen ihnen schweigen. 

Olympische Ringe / © Hendrik Schmidt (dpa)
Olympische Ringe / © Hendrik Schmidt ( dpa )

 

Quelle:
KNA