Papst fordert gemeinsames Gespräch von Russland und Ukraine

Kein Frieden ohne Dialog

Papst Franziskus sieht im Gespräch zwischen Russland und der Ukraine den Weg zum Frieden. "Nur wenn die beiden miteinander reden, sei es direkt oder über Vermittler, kann es Frieden geben", sagte der Papst einem Fernsehsender.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Das Interview mit dem in Florida ansässigen Fernsehsender Telemundo wurde am Donnerstagnachmittag in Rom aufgezeichnet, noch bevor der Papst am Freitag wegen einer Fieberattacke alle Besuchstermine im Vatikan absagte.

"Ukrainer träumen nicht von Verhandlungen"

Auf die Frage, ob Russland als Vorbedingung für einen Frieden zuerst alle ukrainische Territorien verlassen müsse, sagte der Papst, dies seien politische Fragen. Aber ohne ein Gespräch könne es keinen Frieden geben. Die Ukrainer träumten derzeit nicht von Verhandlungen, weil sie mit der Unterstützung der USA und der EU sehr stark seien.

Weiter sagte der Papst, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe ihn gebeten, der Ukraine in der humanitären Frage der nach Russland entführten Kinder zu helfen.

Außergewöhnlicher Papst-Appell für Ende des Ukrainekriegs

Mit einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus zu einem Ende des Ukrainekriegs aufgerufen. Anstelle der üblichen Auslegung des Evangeliums widmete das Kirchenoberhaupt seine Sonntagsansprache auf dem Petersplatz dem Krieg in der Ukraine. Eine ähnliche Änderung des Ablaufs hatte es zuletzt 2013 gegeben. Damals forderte Franziskus ein Ende der Kämpfe in Syrien.

Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus hält seine Ansprache während des Mittagsgebets / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )
Quelle:
KNA