Die Kirche sei keine Firma und der Bischof kein Manager, sagte er am Samstag in der Kathedrale in Ulan Bator. Stattdessen sei Jesus selbst in der Person des Bischofs gegenwärtig.
"Die Einheit in der Kirche ist weder eine Frage der Ordnung und des Respekts, noch ist sie eine gute Strategie, um 'als Team aufzutreten'", führte der Papst weiter aus.
Einheit der Kirche ist Treue zum Herrn
"Sie ist eine Angelegenheit des Glaubens und der Liebe zum Herrn, sie ist Treue zu ihm." Daher sei es wichtig, dass sich alle Teile der Kirche um den Bischof scharten und so eine synodale Gemeinschaft schafften.
In der Kathedrale, deren Architektur an ein "Ger" erinnert, die zeltähnliche traditionelle Behausung in der Mongolei, wurde Franziskus mit lauten Jubelrufen begrüßt.
Die anwesenden Bischöfe, Priester, Ordensleute und Seelsorgenden ermutigte er, ihre Missionsarbeit fortzuführen.
Kirche ist keine politische Konkurrenz
Jesus habe seine Anhänger in die Welt gesandt, um eine konkrete Geschwisterlichkeit aller Völker zu begründen, sagte der Papst.
Da die Kirche keine politische Agenda verfolge, hätten Regierungen und weltliche Institutionen nichts von ihrem evangelisierenden Wirken zu befürchten.
Am Ende des Treffens segnete er eine Marienstatue, die eine Frau vor rund zehn Jahren im Müll gefunden hatte und die seitdem in der Kathedrale steht.
Kirchenpersonal kommt oft aus dem Ausland
Franziskus ist der erste Papst, der die Mongolei besucht. In dem ostasiatischen Binnenstaat zwischen Russland und China leben nur rund 1.400 Katholiken.
Das Kirchenpersonal kommt hauptsächlich aus dem Ausland - darunter der einzige Bischof, Kardinal Giorgio Marengo aus Italien.
Höhepunkt der Papstreise ist ein interreligiöses Treffen am Sonntag. Franziskus wird zudem eine Messe feiern und vor seiner Abreise am Montag ein Sozialzentrum einweihen.