"In die Mongolei zu gehen, heißt, zu einem kleinen Volk in einem großen Land zu gehen", sagte Franziskus während des Fluges vor den etwa 70 mitreisenden Journalisten und fügte hinzu: "Ich glaube, es wird uns guttun, die so lange und so große Stille zu verstehen."
Traditionelle Gastgeschenke
Franziskus wurde in Ulan Bator von Außenministerin Batmunkh Battsetsegund in Empfang genommen. Eine junge Frau überreichte dem Papst einen getrockneten Joghurt, eine traditionelle Geste des Willkommens in der Mongolei. Das Motto der Papstreise, deren Fokus auf dem interreligiösen Dialog liegt, lautet "Zusammen hoffen".
Von Bord aus hatte der Papst wie üblich Gruß-Telegramme an die Staaten verschickt, die das Flugzeug auf seiner Route überquerte. Franziskus schickte seine Grüße auch an Chinas Präsident Xi Jinping, wie das vatikanische Presseamt mitteilte.
Da China und der Vatikan keine diplomatischen Beziehungen pflegen, war dies einer der wenigen offiziellen Kontakte der beiden. Die Flugroute des Papstes ging nicht über Russland.
Segen für Trinkflasche von ukrainischem Soldaten
An Bord des Fliegers zeigte eine Journalistin Franziskus die Trinkflasche eines ukrainischen Soldaten, die im Krieg in der Ukraine durchlöchert wurde. Vom Papst gesegnet soll die Flasche nun wieder in die Ukraine zurückgebracht werden.
Franziskus wird bis Montag in der Mongolei bleiben. Der flächenmäßig zweitgrößte Binnenstaat der Erde hat rund 3,3 Millionen Einwohner, davon sind nach Angaben des Vatikans etwa 1400 katholischen Glaubens. Nach der Ankunft des Papstes standen für den Freitag nach dem 9,5-stündigen Flug keine weiteren Termine auf dem Plan des 86-Jährigen.
Papstmesse mit 2.500 Gläubigen geplant
Am Samstag will der Papst Regierungsmitglieder der Mongolei und katholische Glaubensvertreter treffen. Am Sonntag steht ein Treffen mit Vertretern anderer Religionen auf dem Programm, bevor der Papst am Nachmittag in einer Sporthalle eine Messe feiern wird. Hierzu werden etwa 2.500 Gläubige erwartet. Neben Katholiken aus der Mongolei kommen auch Pilger, unter anderem aus den angrenzenden Ländern Russland und China, wie der Vatikan im Vorfeld der Reise bekanntgab.
Franziskus ist der erste Papst, der in die Mongolei reist. Nach Besuchen in Südkorea (2014), den Philippinen (2015), Myanmar (2017) sowie Thailand und Japan (2019) hat er damit die Volksrepublik China quasi halb umrundet. Zwischen Peking und dem Vatikan bestehen keine diplomatischen Beziehungen. Ein Streitpunkt ist die Rolle der Regierung bei der Ernennung von katholischen Bischöfen. Ein Papstbesuch in China gilt derzeit als ausgeschlossen.