Papst Franziskus betont wahre Macht im Dienen

"Wie viele Menschen sterben wegen Machtkämpfen?"

Machtfragen sind in der Kirche beinahe so häufig wie in der Politik. Das war schon zu Zeiten Jesu so, erklärte Papst Franziskus. Er rief zu Gebeten für Frieden in Konfliktgebieten auf und verurteilte den Mord an einem Umweltaktivisten.

 Papst Franziskus / © Riccardo De Luca/AP (dpa)
Papst Franziskus / © Riccardo De Luca/AP ( dpa )

Nach Meinung von Papst Franziskus ist wahre Macht etwas anderes, als Herrschaft über andere Menschen auszuüben. "Jesus lehrt uns, dass die wahre Macht nicht in der Herrschaft der Stärksten besteht, sondern darin, sich um die Schwächsten zu kümmern.", sagte er am Sonntagmittag vor Tausenden Pilgern auf dem Petersplatz.

Weiter sagte der Papst: "Wenn du groß sein willst, mach dich klein und diene den anderen. (...) Wir alle sind nur deshalb am Leben, weil wir (als Kinder) angenommen wurden. Aber die Macht lässt uns diese Wahrheit vergessen. Und dann werden wir zu Menschen, die dominieren wollen anstatt zu dienen. Und die ersten, die darunter leiden, sind die Untersten: die Kleinen, die Schwachen, die Armen. Wie viele Menschen leiden und sterben wegen Kämpfen um Macht?"

Gegen Krieg und Gewalt

Papst Franziskus zeigte sich außerdem besorgt angesichts der sich ausweitenden Kriege im Nahen Osten und in Osteuropa. "An den Kriegsfronten ist die Spannung sehr hoch.", sagte das Kirchenoberhaupt. Er fügte hinzu: "Möge die Stimme der Völker gehört werden, die nach Frieden verlangen!" Die Gläubigen rief der Papst auf, für Frieden zu beten und erinnerte dabei insbesondere an die Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und in Myanmar.

Die Ermordung des Umweltaktivisten Juan Lopez in Honduras verurteilte der Papst scharf. Er erinnerte daran, dass der am 14. September in der Stadt Tocoa erschossene Lopez Koordinator für Sozial- und Umweltpastoral im Bistum Trujillo war. Die Nachricht von dessen Tod schmerze ihn, so der Papst, er verurteile jede Form von Gewalt. Zugleich erklärte er sich solidarisch mit allen, deren Grundrechte mit Füßen getreten würden, und mit jenen die sich für sie einsetzten.

Lopez, ein indigener Umweltaktivist und Kommunalpolitiker, hatte in den vergangenen Jahren zu Protesten gegen Wasserkraftwerke und Bergbauprojekte aufgerufen. Wenige Tage vor seiner Ermordung forderte er laut Medienberichten den Bürgermeister von Tocoa öffentlich zum Rücktritt auf, weil dieser Verbindungen zum Drogenhandel unterhalte.

Quelle:
KNA