Seit der Steinigung des Diakons Stefanus, von der das Neue Testament berichtet, dauere das Martyrium in der Kirche bis in die Gegenwart fort, so der Papst. Die katholische Kirche begeht den 26. Dezember als Stefanstag in Erinnerung an den ersten Blutzeugen Christi.
Die Welt hasse die Christen "aus dem gleichen Grund, aus dem sie Christus gehasst hat, weil er das Licht Gottes gebracht hat und die Welt die Dunkelheit vorzieht, um ihre bösen Werke zu verbergen", sagte der Papst. Es gebe einen "Gegensatz zwischen dem Denken des Evangeliums und dem der Welt". Am Stefanstag wolle die Kirche den leidenden Mitchristen nahe sein, "mit unserer Zuneigung, unserem Gebet und auch unserem Weinen", so Franziskus. Zugleich mahnte er Christen, die "Mentalität von Herren dieser Welt" zurückzuweisen.
Nach seinem Angelus-Gebet bedankte sich der Papst für die Glückwünsche, die er aus aller Welt erhalten habe. Da er nicht allen einzeln antworten könne, wolle er auf diesem Weg Danke sagen.
Beileidsbekundung zum Flugzeugabsturz
Den Angehörigen der Opfer des Flugzeugunglücks von Sotschi hat der Papst zudem sein Beileid bekundet. Er bat um Trost "für das liebe russische Volk und die Angehörigen der Passagiere, der Besatzung und des hervorragenden Chors der Roten Armee". Franziskus erinnerte daran, dass die Sänger des berühmten Ensembles 2004 auch für Johannes Paul II. (1978-2005) im Vatikan auftraten.
Die russische Tupolew mit rund 60 Mitgliedern des Chors der Roten Armee an Bord war am Sonntag kurz nach dem Start in Sotschi ins Schwarze Meer gestürzt. Alle 92 Insassen gelten als tot. Ein Anschlag als Unglücksursache wird laut russischen Medien weiter ausgeschlossen. Der Chor sollte vor russischen Soldaten in Syrien auftreten.