Was ist ein Märtyrer?

Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)
Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)

Der Begriff Märtyrer heißt übersetzt Zeuge. Die Christen der ersten Generationen legten, nachdem sie den Glauben angenommen hatten, Zeugnis von Jesus Christus ab, zunächst durch Worte und in der Verkündigung, durch die Unterweisung und in der Predigt. In der Mitte des 2. Jahrhunderts, als Christen wegen ihrer Zeugenschaft im römischen Reich verfolgt wurden, wurde der Begriff Märtyrer genauer gefasst. Alle wegen ihres Glaubens hingerichteten Christen hießen nun Märtyrer.

Schon im zweiten Jahrhundert wird an den Gräbern der Blutzeugen statt des üblichen Totengedenkens ein eucharistisches Mahl gefeiert. Nicht nur die Angehörigen, sondern die ganze Gemeinde feierte einen offiziellen Kult, der allerdings noch lokal begrenzt war. An die Eucharistiefeiern über den Gräbern der Märtyrer erinnern heute noch die Reliquien, die in jeden Altar eingelassen sind. Der erste Märtyrer der Christenheit war der Diakon Stephanus. Er hat darum im Heiligenkalender einen bevorzugten Platz, den 26. Dezember, gleich nach dem Geburtsfest Jesu. (KNA)