Die "feige Tat" habe die Gläubigen auf der ganzen Welt und insbesondere in Rom zutiefst erschüttert, schrieb der Papst in einem Brief, der in der Nacht auf Freitag während eines Fackelzugs in Rom in Gedenken an den Mafia-Anschlag verlesen wurde.
Italien habe in den 1990er Jahren schwere Gewalttaten gegen Institutionen und Staatsbedienstete erlebt; die Bevölkerung habe ein Gefühl der Ohnmacht verspürt. Franziskus forderte die Menschen auf, sich für den "Aufbau einer neuen Zivilisation der Liebe" verantwortlich zu fühlen und allen Formen der Illegalität und des Missbrauchs entschieden entgegenzutreten.
Explosion vor Papstbasilika
In der Nacht zum 28. Juli 1993 explodierte ein mit Sprengstoff beladenes Auto vor der Papstbasilika San Giovanni in Laterano, dem Bischofssitz des Papstes, und hinterließ ein Bild der Verwüstung. Wenige Minuten später flog etwa drei Kilometer entfernt ein weiterer Wagen vor der Kirche San Giorgio in Velabro in die Luft. 22 Menschen wurden verletzt. Verantwortlich für die Terrorakte erklärte sich die Mafia. In anonymen Briefen drohte sie mit weiteren Bomben.
Anfang der 90er Jahre erschütterten mehrere Mafia-Anschläge Italien. Richter, Politiker, Polizisten und Priester wurden getötet. Es gab versuchte Anschläge auf Journalisten und das Olympiastadion in Rom. Einer der letzten Drahtzieher der Bombennacht von Rom wurde erst im Januar dieses Jahres nach 30 Jahren Flucht gefasst und - wegen anderer Delikte - zu lebenslanger Haft verurteilt.