Unbequem statt bequem: Papst Franziskus fordert von Christen verantwortliches Handeln anstelle von Diskussionen. Oft neigten Christen aus Bequemlichkeit dazu, Kompromisse mit dem Evangelium einzugehen, sagte er am Mittwoch bei einer Messe im Petersdom. Ob es um die Beseitigung von Hunger und Armut geht, darum, Kranken und Gefangenen nahe zu sein, die Aufnahme von Migranten: Christen würden zu Meistern der Komplexität, "die viel diskutieren, aber zu wenig tun". Der Papst rief sie zu Verantwortung auf, "statt zu kommentieren, debattieren und Theorien aufzustellen".
Brauchtum an Allerseelen
Zu Allerseelen (Mittwoch) feierte das Kirchenoberhaupt eine Messe zum Gedenken an die in den vergangenen zwölf Monaten gestorbenen Kardinäle und Bischöfe. An Allerseelen erinnern Katholiken an ihre Verstorbenen. Zum Brauchtum gehören Friedhofsbesuche und das Aufstellen von Lichtern an den Gräbern von Angehörigen.
Papst Franziskus feierte in den vergangenen Jahren zu diesem Anlass Messen auf den großen Friedhöfen Roms, 2021 etwa auf dem französischen Militärfriedhof der italienischen Hauptstadt. Aber auch der US-Militärfriedhof Nettuno mit Gefallenen des Zweiten Weltkriegs oder die Priscilla-Katakomben waren schon darunter.
Gedenkgottesdienst und stilles Gebet
In den vergangenen zwölf Monaten sind laut Vatikan weltweit neun Kardinäle oder Patriarchen gestorben, zudem 148 (Erz-)Bischöfe. Unter ihnen waren aus Deutschland Wilhelm Schraml, emeritierter Erzbischof von Passau, und die ehemaligen Essener Weihbischöfe Franz Grave und Franz Vorrath.
Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst folgte ein Moment stillen Gebets von Papst Franziskus auf dem deutschen Friedhof im Vatikan. Der Campo Santo Teutonico neben dem Petersdom ist seit zwölf Jahrhunderten letzte Ruhestätte für deutschsprachige Pilger. Auch prominente Deutsche in Rom liegen dort begraben.