Papst Franziskus ruft weiter zu Friedensverhandlungen auf

Friedensappell und Treff mit russischem Vatikanbotschafter

Papst Franziskus hat am Sonntag erneut zu Friedensverhandlungen aufgerufen. Nach seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz appellierte er an das Verantwortungsbewusstsein der Regierenden. Zuvor wurde ein besonderes Treffen bekannt.

Beim Angelus sagte Franziskus, dass jede Handlung oder jedes Wort zu vermeiden sei, das die Konfrontation weiter anheizen würde. Stattdessen gelte es, entschlossen auf eine friedliche Lösung der
Konflikte hinzuarbeiten. Dazu brauche es Verhandlungen, so der Papst. Die Menschen rief er zum Friedensgebet für Israel, Palästina, den Norden des Kongo und die Ukraine auf.

Gesprächsinhalt unbekannt

Zuvor war bekannt geworden, dass Papst Franziskus den russischen Vatikanbotschafter Iwan Soltanowski empfangen hat. Über das Treffen am Samstag berichtet das Online-Portal Vatican News (Sonntag). Über
Gesprächsinhalte verlautete bislang nichts. Soltanowski ist seit September 2023 der Botschafter Moskaus beim Heiligen Stuhl.

 

Erzbischof Paul Richard Gallagher / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Paul Richard Gallagher / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Der päpstliche Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Richard Gallagher, bezeichnete die Kontakte zwischen der Botschaft und dem Vatikan kürzlich als konstant. Soltanowskis Vorgänger suchte der Papst kurz
nach dem russischen Überfall auf die Ukraine persönlich in der Botschaft auf, um seine Sorge über Russlands Vorgehen zum Ausdruck zu bringen.

Franziskus fordert seit Beginn des Ukraine-Krieges ein Ende der Kämpfe. Sein Friedensbeauftragter, Kardinal Matteo Zuppi, führte 2023 Gespräche in Moskau, Kiew, Washington und Peking.

 

500 Sakralbauten in der Ukraine infolge der russischen Invasion zerstört

Mindestens 494 Sakralbauten in der Ukraine sind infolge der russischen Invasion in der Ukraine zerstört, beschädigt oder geplündert worden, und die Beschlagnahmung von kirchlichen Gebäuden als Standorte für russische Militärbasen vergrößert nach Berichten des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit das Ausmaß der Zerstörung zusätzlich.

Ikone der Muttergottes aus der Region Odessa (Ukraine) im Fuldaer Dom am 26. September 2022 in Fulda. Neben der Ikone hängt eine Fahne der Ukraine und eine Kerze brennt. Eine Flüchtlingsfamilie aus der Ukraine hatte die Ikone mitgebracht / © Harald Oppitz (KNA)
Ikone der Muttergottes aus der Region Odessa (Ukraine) im Fuldaer Dom am 26. September 2022 in Fulda. Neben der Ikone hängt eine Fahne der Ukraine und eine Kerze brennt. Eine Flüchtlingsfamilie aus der Ukraine hatte die Ikone mitgebracht / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA