Papst empfängt Libanons designierten Ministerpräsidenten im Vatikan

Papst Franziskus trifft Saad Hariri

Papst Franziskus wird am 22. April den designierten libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri im Vatikan empfangen. Im Vatikan werde es auch ein Gespräch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geben.

Papst Franziskus mit Saad Hariri und seiner Ehefrau Lara Bashir al-Azem in einer Privataudienz im Vatikan am 13. Oktober 2017 (KNA)
Papst Franziskus mit Saad Hariri und seiner Ehefrau Lara Bashir al-Azem in einer Privataudienz im Vatikan am 13. Oktober 2017 / ( KNA )

Der Apostolische Nuntius im Libanon, Erzbischof Joseph Spiteri, habe dem Büro Hariris den Besuchstermin bestätigt, berichtete die französischsprachige Tageszeitung "Orient le Jour" am Mittwoch. Hariri hatte demnach vor zwei Wochen darum gebeten, den Papst zu treffen. Im Vatikan werde es auch ein Gespräch mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin geben, hieß es.

Schwere Krise im Libanon

Im Libanon herrscht seit Monaten eine schwere politische, wirtschaftliche, soziale und humanitären Krise. Seit dem Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Hassan Diab vor etwa acht Monaten ist der Zedernstaat de facto ohne Regierung. Der im Oktober erneut als Ministerpräsident bestätigte Saad Hariri liegt im Streit mit Staatspräsident Michel Aoun und scheiterte bisher an einer Einigung über die Verteilung der Ministerposten.

Politische Führung im Libanon stehe in der Kritik

Der libanesische Kardinal Bechara Rai, Oberhaupt der mit Rom verbundenen Maronitischen Kirche, kritisierte in seiner Osterbotschaft die politische Führung des Landes dafür, dass sie über Anteile an der Regierungsmacht streite, während die Menschen unter Armut und einer seit mehr als einem Jahr andauernden lähmenden Wirtschafts- und Finanzkrise litten. "Die Rechte der Religionsgruppen enden vor dem Recht der Bürger auf Sicherheit, Nahrung, Bildung, Medizin, Arbeit, Wohlstand und Frieden", sagte Rai.

Wiederholt forderte Rai für sein Heimatland auch den Kurs einer aktiven Neutralität, um es aus der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Krise zu führen. Eine internationale Libanonkonferenz sei nötig. 

Libanon

Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva (shutterstock)
Symbolbild: Flagge des Libanon / © Yulia Grigoryeva ( shutterstock )

Das Christentum im Libanon hat eine lange Tradition und bildete bis ins 20. Jahrhundert eine religiöse Mehrheit innerhalb der libanesischen Bevölkerung, speziell in den Bergen. Der Libanon ist ein Zufluchtsland für Christen aus anderen Staaten des Nahen Ostens. - Die Maroniten, die Melkiten (Griechisch-Katholisch), die Syrisch-Katholiken sowie die Armenisch-Katholiken bezeichnet man auch als mit Rom unierte Katholiken. 

Quelle:
KNA
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