Papst Franziskus übt Kritik an modernen Massenmedien

Es fehlt an "Sauberkeit"

Papst Franziskus hat den heutigen Medien eine unsaubere Berichterstattung vorgeworfen. Die Rede hielt der Papst spontan bei einer Begegnung mit Mitgliedern der Gesellschaft des heiligen Paulus. Doch er zieht auch eigene Lehren.

Papst Franziskus stützt seinen Kopf auf eine Hand und blickt gedankenversunken / ©  Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus stützt seinen Kopf auf eine Hand und blickt gedankenversunken / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

"Es fehlt an Sauberkeit, Ehrlichkeit, Vollständigkeit", klagte er am Samstag bei einer Begegnung mit Mitgliedern der Gesellschaft des heiligen Paulus. Das Generalkapitel der Ordensgemeinschaft tagt derzeit in der Nähe von Rom.

"Desinformation ist an der Tagesordnung", so der Papst in seiner spontan gehaltenen Rede. Es werde etwas gesagt; aber viele andere Dinge würden verschwiegen. Oft gehe es nur um Verleumdungen, Skandale, "Schmutz". Kommunikation werde so zu einer unverdaulichen, "unreinen Speise".

Lehren für die eigene Glaubenskommunikation

Die Kirche müsse dafür sorgen, "dass dies in unserer Glaubenskommunikation nicht geschieht", mahnte Franziskus. Er rief die anwesenden Ordensleute auf, trotz aller Schwierigkeiten sauber, klar und einfach zu kommunizieren. Keinesfalls dürfe die Realität verzerrt werden.

Die 1914 von dem italienischen Priester Giacomo Alberione (1884-1971) gegründete "Gesellschaft vom heiligen Apostel Paulus" besteht heute aus mehreren Ordens- und Säkularinstituten. Die "Paulus-Familie" ist nach eigenen Angaben in 32 Ländern vertreten. Ziel ist die Verbreitung der christlichen Botschaft durch Massenmedien und moderne Kommunikationsmittel.

Papst äußert sich kritisch zu deutschem Synodalem Weg

Papst Franziskus hat sich kritisch und ironisch über einige Ideen des Reformprojekts Synodaler Weg in Deutschland geäußert. In einem am Dienstag veröffentlichten Interview wiederholte er lachend einen Satz, den er dem deutschen Bischofskonferenz-Vorsitzenden Georg Bätzing gesagt hatte: "Es gibt eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland. Wir brauchen nicht zwei von ihnen."

Papst Franziskus stützt seinen Kopf auf eine Hand und blickt gedankenversunken / ©  Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus stützt seinen Kopf auf eine Hand und blickt gedankenversunken / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA