Von allen menschlichen Vergnügungen sei die Sexualität besonders stark, weil sie alle Sinne miteinbeziehe. Das sei zwar eine schöne Sache, so das Kirchenoberhaupt. Sexuelle Befriedigung ohne Liebesbeziehung sei aber abzulehnen. Denn Wollust, die nur auf eigene Bedürfnisse und eigenes Vergnügen abziele, zerstöre menschliche Beziehungen.
"Wie viele Beziehungen, die im besten Sinne begannen, haben sich dann in giftige Beziehungen verwandelt, in eine Besessenheit des anderen - ohne Respekt und ohne Sinn für Grenzen?", gab der Papst zu bedenken. Beispiele gebe es in den täglichen Nachrichten genug. Franziskus bezog sich in diesem Zusammenhang auf die Vielzahl von Femiziden, also Tötungen von Frauen oder Mädchen, über die italienische Medien immer wieder berichten.
Geduld für glückliche Liebesbeziehungen
Wahre Liebe bedeute, den anderen zu respektieren, dessen Glück zu suchen, Einfühlungsvermögen zu entwickeln, betonte der Papst. Wer hingegen der Lust nachgehe, suche nur nach Abkürzungen und verstehe nicht, dass der Weg zur Liebe langsam zurückgelegt werden müsse. Erst diese Geduld, die keineswegs gleichbedeutend mit Langeweile sei, ermögliche glückliche Liebesbeziehungen.