Beide hätten ihre Töchter im Nahost-Krieg verloren, sagte der Papst. Dennoch seien sie Freunde. "Denken wir an dieses sehr schöne Zeugnis dieser beiden Menschen, die durch ihre Töchter den Krieg im Heiligen Land erlitten haben", rief Franziskus die Anwesenden auf. Nach der Generalaudienz ließ er sich in seinem Rollstuhl zu den Männern fahren, schüttelte ihnen die Hand und wechselte einige Worte mit ihnen.
Zuvor hatte er seine Audienz-Ansprache mit einem Friedensappell für die unter Luftangriffen leidende Ukraine sowie für Israel und Palästina abgeschlossen. Dabei sagte das Kirchenoberhaupt: "Möge Gott allen Frieden schenken als Gabe seines Osterfestes."
Väter setzen sich für Frieden ein
Laut vatikanischem Presseamt handelte es sich bei den beiden Vätern um Rami Elhanan und Bassam Aramin von "The Parents Circle". In der Organisation setzen sich Israelis und Palästinenser, die Familienangehörige verloren haben, für Versöhnung im Nahen Osten ein.
Elhanans Tochter wurde 1997 Opfer eines islamistischen Anschlags in Jerusalem; Aramins Tochter wurde 2007 von der Kugel eines israelischen Soldaten getroffen, als sie aus der Schule kam. Die Geschichte der beiden Väter verarbeitete der irische Schriftsteller Colum McCann in dem Roman "Apeirogon".
Der Papst traf die Männer kurz vor Beginn der Generalaudienz und ließ sich danach noch einmal in seinem Rollstuhl zu ihnen fahren. Er schüttelte ihnen die Hand und wechselte einige Worte mit ihnen.
Papst verliest Rede persönlich
Wegen Regenwetters fand die Mittwochsaudienz nicht auf dem Petersplatz, sondern in der vatikanischen Audienzhalle statt.
Franziskus las seine Ausführungen selbst vor und fügte einige Ausweitungen hinzu. In den vergangenen Wochen hatten wegen einer Atemwegserkrankung des Papstes immer wieder Mitarbeiter seine Texte für ihn vorgetragen.