An der Feier nahmen neben Hunderten Gläubigen und ranghohen Mitarbeitern der Kurie, Ordensleuten und in Rom lebenden Afrikanern auch Vertreter anderer Religionen teil, etwa Muslime und Buddhisten. Franziskus begründete seine Initiative damit, er habe dieses "vom Krieg verwundete Land" eigentlich persönlich besuchen wollen; dies sei aber nicht möglich gewesen.
Krieg zeige sein "abscheulichstes Gesicht"
Der Papst beklagte vor allem Massaker an Frauen und Kindern in dem afrikanischen Land. Hier zeige der Krieg sein "abscheulichstes Gesicht", so Franziskus. "Der Herr reiße die Mauern der Feindschaft nieder, die heute die Brüder und Schwestern trennen", sagte der Papst. Gott solle in den Regierenden und Verantwortungsträgern Redlichkeit und Mut bei der Suche nach einem Frieden durch Dialog und Verhandlung stärken.
Der Krieg werde geschürt durch Stolz, Geiz, Machtgier und Lüge, so der Papst. Er erinnerte an das Schicksal von Kindern, "die aufgrund von Konflikten leiden, mit denen sie nichts zu tun haben, die ihnen aber die Kindheit rauben und manchmal auch das Leben".
In dem Gebetsgottesdienst, der von neuen geistlichen Liedern geprägt war, trugen Sprecher Bitten für die Opfer und die Verantwortlichen der Konflikte vor. Sie erinnerten auch an die Flüchtlinge und an Helfer und Organisationen, die sich ungeachtet von Gewalttaten für Frieden und Entwicklung in den beiden Ländern einsetzten.
Besuch nicht realisiert
Franziskus hatte Anfang 2017 eine Südsudan-Reise mit dem Erzbischof von Canterbury und Primas der Anglikanischen Kirche, Justin Welby, angekündigt. Der Vatikan teilte später mit, im laufenden Jahr sei diese jedoch nicht mehr möglich. Ein neuer Termin wurde nicht genannt.
Der Südsudan erlangte 2011 staatliche Unabhängigkeit vom Sudan. Seit 2013 liefert sich Präsident Salva Kiir einen blutigen Machtkampf mit seinem Herausforderer Riek Machar. Rund drei Millionen Menschen wurden laut UN-Angaben in die Flucht getrieben, rund 50.000 Menschen starben in dem Konflikt. Laut einer Prognose der Welternährungsorganisation FAO werden 2018 im Südsudan mehr als 1,1 Millionen Kinder unter fünf Jahren unterernährt sein. Rund 300.000 von ihnen droht demnach der Hungertod.